Weltwirtschaft

RWE will in großen Mengen US-Flüssiggas importieren

Lesezeit: 1 min
03.12.2018 17:27
Die RWE AG will hohe Mengen an Flüssiggas aus den USA importieren. Allerdings gibt es in Deutschland noch kein Terminal für Flüssiggas.
RWE will in großen Mengen US-Flüssiggas importieren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die RWE AG hat im September 2018 einen Vertrag zum Kauf von US-Flüssiggas (LNG) unterzeichnet. Aus einer Mitteilung der RWE AG geht hervor: "RWE, eines der führenden Energieunternehmen Europas, und German LNG Terminal GmbH, das Joint Venture hinter dem geplanten ersten deutschen LNG-Terminal in Brunsbüttel, haben eine langfristige Einigung über eine beträchtliche LNG-Kapazität des zukünftigen Terminals erzielt. Diese vertragliche Einigung folgt nach der erfolgreichen ,Open Season' zur Bestimmung von Marktinteresse. Die gesamte Kapazität des kombinierten LNG-Import- und Distributionsterminals wird 5 Milliarden Kubikmeter umfassen. RWE hat einen Vertrag (,Heads of Agreement') unterzeichnet, das dem Unternehmen einen Zugang zu einem erheblichen Anteil an der jährlichen Kapazität des Terminals garantiert."

"Wir bauen ein weltweit bedeutendes Portfolio an LNG auf. In diesem Jahr haben wir zwei Verträge für den Bezug von US-LNG unterzeichnet. Ein Vertrag läuft über ein Jahr, der andere über zwei oder drei Jahre", sagte Andree Stracke, Chief Commercial Officer Gas Supply & Origination der RWE Supply & Trading GmbH, im Interview mit Bloomberg.

Stracke lehnte es ab, Einzelheiten zu den Transaktionen anzugeben. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: "Deutschland hat eine gut ausgebaute Importinfrastruktur für Erdgas sowie ein engmaschiges internes Versorgungsnetz. Um auch in Zukunft einen hohen Grad an Versorgungssicherheit zu gewährleisten, unterstützt die Bundesregierung seit langem alle Initiativen, die zu einer weiteren Diversifizierung des Angebots führen – sei es nach Quellen oder nach Transportwegen. Ein eigener LNG Terminal in Deutschland existiert derzeit nicht. Ein Terminal wäre begrüßenswert, da LNG als ein zentrales Diversifizierungsinstrument in der Zukunft zu sehen ist. Das BMWi begrüßt es grundsätzlich, wenn es  private Initiativen zum Bau eines LNG Terminals gibt."

Allerdings soll das erste LNG-Terminal in Deutschland erst im Jahr 2022 in Betrieb gehen. Doch der US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, ist der Ansicht, dass das erste LNG-Terminal bereits vorher in Betrieb gehen könnte. "Es wird viel schneller gehen", zitiert Finanztreff Grenell.

Die USA hatten zuletzt Druck in Sachen LNG gemacht. Sie wollen einerseits ihr eigenes Flüssiggas nach Europa verkaufen. Andererseits ist ihnen der Bau der zweiten Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 von Russland nach Westeuropa ein Dorn im Auge, so Reuters. US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hatten sich im Juli zur Beilegung des Handelsstreits für höhere LNG-Exporte der USA nach Europa ausgesprochen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...