Gemischtes

Nachfrage nach Neuwagen bricht weltweit ein

Wegen sinkender Nachfragen stehen den Autobauern schwierige Jahre bevor.  
21.12.2018 17:21
Lesezeit: 1 min

Die Autobauer gehen schweren Zeiten entgegen. Nach einer Analyse des „CAR – Center Automotive Research“ der Universität Duisburg-Essen wird die Nachfrage nach Neuwagen in den nächsten Jahren stark zurückgehen. Darüber hinaus wird sich das erhoffte Wachstum in Hoffnungsmärkten nicht einstellen.

In Deutschland wird die Zahl der verkauften Neuwagen in den nächsten Jahren kontinuierlich zurückgehen, und zwar von 3,424 Millionen im Jahr 2018 über 3,321 Millionen (2019) und 3,288 Millionen (2020) auf 3,262 Millionen im Jahr 2021. Das entspricht einem Rückgang von insgesamt 401.000 Einheiten innerhalb von drei Jahren, was wiederum bedeutet, dass die deutschen Autokäufer – gemessen am durchschnittlichen Preis eines Neuwagens im Jahr 2018 von 30.250 Euro – in den nächsten drei Jahren über 12,1 Milliarden Euro weniger in die Kassen von Händlern und Autobauern fließen lassen werden

Auch in den USA wird sich der Automarkt rückläufig entwickeln. 2018 wurden hier 17,246 Millionen Fahrzeuge verkauft, 2019 werden es 16.556 Millionen sein (ein Rückgang von 690.000 Einheiten). Immerhin wird sich der Markt anschließend wieder positiv entwickeln, wenn auch nur geringfügig: 2020 werden die Verkaufszahlen auf 16,639 Millionen Einheiten steigen, 2021 auf 16,722 Millionen. Vom Erreichen der 17 Millionen-Marke werden sie allerdings weit entfernt bleiben.

Die größten Probleme wirft die Entwicklung der Verkaufszahlen in China auf. Im größten Absatzmarkt der Welt (wo mittlerweile über ein Viertel aller Neuwagenkäufe getätigt werden) wird die Nachfrage von 23,204 Millionen Einheiten im Jahr 2018 auf 22,276 Millionen Einheiten im Jahr 2019 zurückgehen. Das entspricht einem Minus von 928.000 Einheiten. Zwar wird die Nachfrage anschließend wieder steigen, und zwar auf 23,278 Millionen im Jahr 2020 und 24,326 Millionen im Jahr 2021. Allerdings haben die Autobauer mit jährlichen Wachstumsraten von fünf Prozent im Reich der Mitte gerechnet. Das heißt, es ergeben sich gewaltige Überkapazitäten – im Jahr 2019 werden sie fast fünf Millionen Einheiten betragen, was einer Überschuss-Produktion von zwischen 18 und 19 Prozent beträgt.

Auch in den Hoffnungsmärkten besteht derzeit keine Aussicht auf Wachstum, im Gegenteil. Der Syrien-Krieg und die Iran-Sanktionen haben die Nachfrage im Nahen Osten stark getroffen. In der Türkei ist die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Und in Russland werden die Sanktionen zunehmend spürbarer – auch hier geht die Nachfrage zurück.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...