Der Iran und Russland bereiten sich auf gemeinsame Marineübungen im Kaspischen Meer vor - darunter Rettungs- und Anti-Piraterie-Übungen. "Taktische, Rettungs- und Anti-Piraterie-Manöver zwischen iranischen und russischen Seestreitkräften sind in Planung und werden in naher Zukunft umgesetzt", zitiert der englischsprachige Dienst von Reuters den iranischen Konteradmiral Hossein Khanzadi. Russland und der Iran hatten zuletzt im Juli 2017 Übungen im Kaspischen Meer durchgeführt. Khanzadi meint, dass die Präsenz von ausländischen Seestreitkräften von Nicht-Anrainerstaaten im Kaspischen Meeres ausgeschlossen seien.
"Das Kaspische Meer ist das Meer des Friedens und der Freundschaft, und alle seine Anrainerstaaten folgen diesem Ansatz", so der Konteradmiral. Sollten ausländische Seestreitkräfte versuchen, in das Kaspische Meer einzudringen, würden sie konfrontiert werden.
Russland, der Iran, Aserbaidschan, Kasachstan und Turkmenistan - alle am Kaspischen Meer angrenzend - hatten sich im September 2018 grundsätzlich darauf geeinigt, wie das Kaspische Meer aufgeteilt werden soll. Ihre Staatschefs hatten am 9. August 2018 in der kasachischen Stadt Aktau die Konvention über den rechtlichen Status des Kaspischen Meeres unterzeichnet, berichtet die New York Times. Sie legt eine Formel für die Aufteilung ihrer Ressourcen fest und verhindert, dass andere Mächte dort eine militärische Präsenz aufbauen.
Das Kaspische Meer ist wegen seiner riesigen Öl- und Gasreserven sehr begehrt. Es wird geschätzt, dass unter seinem Meeresboden 50 Milliarden Barrel Öl und fast 300 Billionen Kubikfuß (8,4 Billionen Kubikmeter) Erdgas liegen, berichtet export.gov. Aus diesem Grund gab es zahlreiche Meinungsverschiedenheiten über die Aufteilung einiger seiner riesigen Öl- und Gasfelder. Zwischen 80-90 Prozent des Kaviars der Welt stammen zudem aus dem Kaspischen Meer. Die Meinungsverschiedenheit über seinen rechtlichen Status hatte bisher auch verhindert, dass eine Erdgaspipeline zwischen Turkmenistan und Aserbaidschan (transkaspische Gaspipeline) über das Kaspische Meer gebaut wird. Dies hätte dazu geführt, dass turkmenisches Gas Russland auf seinem Weg nach Europa hätte umgehen können. Internationale Ölkonzerne, die in den 1990er Jahren ins Kaspische Meer eilten, haben sich mittlerweile zurückgezogen.