Volkswagen hat offenbar beschlossen, ein neues Werk in Serbien zu bauen. Die ersten Autos aus dem serbischen Werk sollen bereits 2023 auf den Markt kommen. "Serbien steht vor einem wirtschaftlichen Erdbeben!", schreibt die serbische Tageszeitung Večernje novosti. Grund für die Begeisterung ist, dass Volkswagen beschlossen hat, ein neues Werk in dem Land zu bauen.
Die ersten Autos aus dem serbischen Werk sollen bereits 2023 auf den Markt kommen.
Dem Bericht zufolge hatte der größte Automobilhersteller der Welt auch Bulgarien, Rumänien, die Türkei und Nordmakedonien als Standorte geprüft, bevor er sich für Serbien entschied. Lange Zeit sollen die Bulgaren die Favoriten von VW gewesen sein.
Es war kein Geheimnis, dass der Wolfsburger Autohersteller in diesem Teil Europas ein neues Werk errichten wollen. Anders als Serbien sind Rumänien und Bulgarien Mitglieder der Europäischen Union.
Daher hätte man erwarten können, dass sie zuerst neue Investitionen erhalten. Und für die Türkei spricht, dass das Land mit 80 Millionen Einwohnern einen großen Absatzmarkt bietet.
Dem Zeitungsbericht zufolge haben unter anderem die gute Entwicklung der serbischen Wirtschaft und die freundschaftlichen Beziehungen der Staatsführung mit Kollegen aus Deutschland dabei geholfen, dass die Entscheidung für Serbien fiel.
Zwar sei der Standort der geplanten Fabrik noch nicht bekannt. Doch Serbiens Präsident Aleksandar Vucic habe wiederholt Sumadija im Zentrum des Landes als Standort einer Investition genannt, welche die serbische Wirtschaft entscheidend verändern würde.
Die neue Fabrik soll eine Kapazität von 300.000 Autos pro Jahr haben und mit 4,5 Milliarden Euro zum Export beitragen. Fünf Modelle von Volkswagen sowie von Škoda und Seat, die beide zu VW gehören, sollen dort produziert werden.
Nach einigen früheren Ankündigungen von Volkswagen soll die Investition etwa 1,4 Milliarden Euro betragen. Es ist geplant, dass das Werk 5.000 Mitarbeiter beschäftigt, darunter bis zu 650 Ingenieure.
Ein sehr wichtiger Faktor für den Bau dieser Fabrik ist laut dem Bericht von Novosti, dass Serbien 10 Prozent der weltweiten Lithiumvorräte besitzt, aus denen Batterien für Elektroautos hergestellt werden.
Wenn die Pläne verwirklicht werden, könnten die serbischen Exporte um ein Fünftel steigen. Zudem würden auch Zulieferbetriebe mehr investieren und sich in der Nähe der neuen Volkswagen-Fabrik ansiedeln.