Der Nachrichten- und Datenanbieter Thomson Reuters will den Konzern verschlanken und baut dazu weltweit 2000 Jobs ab. Betroffen seien 150 Standorte in 39 Ländern, hieß es am Dienstag in einem Brief an die Mitarbeiter. Keine Kürzungen werde es allerdings bei den Journalisten der Nachrichtenagentur geben. Der Umbau werde die Bilanz des Unternehmens zum Jahresende 2016 mit bis zu 250 Millionen Dollar belasten.
Insgesamt arbeiten 48.000 Menschen für Thomson Reuters. Gut vier Prozent müssen dementsprechend gehen. Mehrere Sparten des Konzerns sind betroffen, darunter auch das Geschäft mit Finanzmarktkunden, die seit der weltweiten Finanzkrise selbst auf Sparkurs sind. Zudem soll in der Verwaltung gekürzt werden. "Es geht um Vereinfachung und den Abbau von Bürokratie", so Konzernchef Jim Smith. "Die Maßnahmen sind keine Reaktion auf das Marktumfeld."
Der Umsatz des Konkurrenten von Bloomberg und Dow Jones stieg im dritten Quartal - Währungseffekte herausgerechnet - um ein Prozent auf 2,74 Milliarden Dollar. Der Überschuss fiel leicht auf 286 Millionen Dollar nach 293 Millionen im Vorjahreszeitraum. Thomson Reuters bekräftigte die Prognose, im Gesamtjahr die Erlöse um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz steigern zu wollen.
Der Konzern war 2008 aus der Übernahme der britischen Nachrichtenagentur Reuters durch den kanadischen Informationsanbieter Thomson entstanden. An der Börse in New York verteuerten sich die Aktien am Dienstag um mehr als vier Prozent.