Bei einem Luftangriff im Norden Syriens sind nach Militärangaben am Donnerstag drei türkische Soldaten getötet worden, berichtet die BBC. Dabei seien zehn weitere Soldaten verletzt worden, einer von ihnen schwer. Der Angriff habe sich in der Nacht ereignet und stehe im Zusammenhang mit der Offensive türkischer Truppen und syrischer Söldner gegen die Terror-Miliz ISIS. Die Times of Israel berichtet, dass ein Luftangriff der syrischen Luftwaffe den Tod der türkischen Soldaten herbeigeführt haben soll. Al Jazeera berichtet ebenfalls, dass die syrische Luftwaffe hinter dem Angriff stecken soll. Das türkische Militär (TSK) hingegen zieht die Möglichkeit eines syrischen Luftschlags auf türkische Soldaten in Betracht. Nach bisherigem Kenntnisstand werde „von einem Angriff der syrischen Regimekräfte ausgegangen“, heißt es in einer TSK-Mitteilung vom 24.11.2016.
Die türkischen Medien gehen überwiegend von einer „Provokation“ aus. Die Zeitung Aksam titelt mit Verweis auf den russischen Jet-Abschuss vom 24. November 2015, der zu türkisch-russischen Spannungen geführt hatte: „Eine erneute Provokation nach 365 Tagen“. Die regierungsnahe Zeitung Sabah weist ebenfalls auf den Jahrestag hin und titelt: „Provokation. Vier gefallene Soldaten“. Das regierungsnahe Blatt Takvim geht ebenfalls von einer gezielten Provokation aus titelt: „Vorsicht am 24. November. Die Angriffs-Lobby ist am Werk“.
Die Zeitung Aydinlik hat aus türkischen Sicherheitskreisen in Erfahrung gebracht, dass beim Luftschlag ein syrisches Flugzeug eingesetzt worden sein soll. „Doch wir glauben nicht, dass dieser Angriff im Rahmen der Kommandostruktur der syrischen Armee befohlen wurde. Es ist durchaus möglich, dass dieser Angriff durch das Lager organisiert wurde das eine Annäherung zwischen Damaskus und Ankara für alle Zeiten begraben möchte. Diese Alternative ist sehr wahrscheinlich, weil die syrische Armee keine offizielle Stellungnahme zum Angriff veröffentlicht hat“, zitiert die Zeitung Aydinlik einen anonymen Sprecher aus türkischen Sicherheitskreisen.
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat sich zum Vorfall in Syrien nicht geäußert.