Politik

Syrischer Luftangriff: Türkei vermutet gezielte Provokation

Türkische Sicherheitsbehörden und Medien zweifeln daran, dass die syrische Regierung den Befehl zum Luftangriff auf türkische Soldaten gegeben hat.
26.11.2016 02:36
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bei einem Luftangriff im Norden Syriens sind nach Militärangaben am Donnerstag drei türkische Soldaten getötet worden, berichtet die BBC. Dabei seien zehn weitere Soldaten verletzt worden, einer von ihnen schwer. Der Angriff habe sich in der Nacht ereignet und stehe im Zusammenhang mit der Offensive türkischer Truppen und syrischer Söldner gegen die Terror-Miliz ISIS. Die Times of Israel berichtet, dass ein Luftangriff der syrischen Luftwaffe den Tod der türkischen Soldaten herbeigeführt haben soll. Al Jazeera berichtet ebenfalls, dass die syrische Luftwaffe hinter dem Angriff stecken soll. Das türkische Militär (TSK) hingegen zieht die Möglichkeit eines syrischen Luftschlags auf türkische Soldaten in Betracht. Nach bisherigem Kenntnisstand werde „von einem Angriff der syrischen Regimekräfte ausgegangen“, heißt es in einer TSK-Mitteilung vom 24.11.2016.

Die türkischen Medien gehen überwiegend von einer „Provokation“ aus. Die Zeitung Aksam titelt mit Verweis auf den russischen Jet-Abschuss vom 24. November 2015, der zu türkisch-russischen Spannungen geführt hatte: „Eine erneute Provokation nach 365 Tagen“. Die regierungsnahe Zeitung Sabah weist ebenfalls auf den Jahrestag hin und titelt: „Provokation. Vier gefallene Soldaten“. Das regierungsnahe Blatt Takvim geht ebenfalls von einer gezielten Provokation aus titelt: „Vorsicht am 24. November. Die Angriffs-Lobby ist am Werk“.

Die Zeitung Aydinlik hat aus türkischen Sicherheitskreisen in Erfahrung gebracht, dass beim Luftschlag ein syrisches Flugzeug eingesetzt worden sein soll. „Doch wir glauben nicht, dass dieser Angriff im Rahmen der Kommandostruktur der syrischen Armee befohlen wurde. Es ist durchaus möglich, dass dieser Angriff durch das Lager organisiert wurde das eine Annäherung zwischen Damaskus und Ankara für alle Zeiten begraben möchte. Diese Alternative ist sehr wahrscheinlich, weil die syrische Armee keine offizielle Stellungnahme zum Angriff veröffentlicht hat“, zitiert die Zeitung Aydinlik einen anonymen Sprecher aus türkischen Sicherheitskreisen.

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat sich zum Vorfall in Syrien nicht geäußert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...