Volkswagen will laut AFP trotz der Drohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump an seiner Produktion in Mexiko festhalten. Mexiko sei für den Konzern ein großer Markt, sagte VW-Markenvorstand Herbert Diess am Sonntag am Rande der Automesse in Detroit. Im mexikanischen Puebla laufen die Modelle Jetta und Golf MK7 vom Band.
In den USA sei Volkswagen "gut positioniert", sagte Diess weiter. Der Konzern habe stark in das Werk in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee investiert, wo rund 3200 Menschen beschäftigt sind und der Passat gebaut wird. Das Werk sei eins der modernsten im Land und könnte noch erweitert werden.
Volkswagen werde in den USA künftig auch Elektroautos produzieren, sagte Diess. Der Standort werde Anfang 2018 entschieden.
Für Volkswagen ist die Lage durchaus kritisch: Das FBI hat erstmals einen VW-Manager verhaftet - wohl auch, um den Druck auf den Konzern zu erhöhen.
Volkswagen hatte im September 2015 auf Druck der US-Behörden zugegeben, weltweit in elf Millionen Dieselautos verschiedener Marken eine illegale Software eingebaut zu haben. Dadurch wurden bei Tests deutlich niedrigere Werte an gesundheitsschädlichen Stickoxiden angezeigt. Der Verkauf in den USA ging um 7,6 Prozent im Vorjahresvergleich zurück, auf knapp 323.000 Fahrzeuge.
Trump tritt am 20. Januar sein Amt als US-Präsident an. Er hatte schon in seinem Wahlkampf wiederholt massiven Druck auf US-Unternehmen angekündigt, die Arbeitsplätze ins Ausland verlagern. Ford und Toyota sind bereits explizit attackiert worden, Ford hat bereits eingelenkt: Ford strich eine 1,6 Milliarden Dollar schwere Investition in ein geplantes neues Werk im mexikanischen San Luis Potosi. Statt dessen wird Geld in ein US-Werk gesteckt.
Der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler hat ebenfalls reagiert und angekündigt, eine Milliarde Dollar in zwei seiner Fertigungsstätten im Mittleren Westen der USA zu investieren. Zudem sollten 2000 neue Jobs geschaffen werden, erklärte der Konzern am Sonntag zu Beginn der Automesse in Detroit. Die Investitionen sollten in die Modernisierung der Werke in Ohio und Michigan fließen.