Politik

Frankreich: Unternehmen wandern wegen Hollande ab

Lesezeit: 1 min
12.05.2012 00:48
Die Arbeitslosenrate in Frankreich hat mit 10 Prozent einen Rekordwert erreicht. Neue Stellen sind für Arbeitegeber mit hohen Abgaben und Auflagen verbunden. Mit Francois Hollande werden es noch einige mehr werden. Viele Unternehmen ziehen es deshalb vor, ihre Firmen ins Ausland zu verlegen.
Frankreich: Unternehmen wandern wegen Hollande ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Arbeitslosenzahlen in Frankreich sind so hoch wie seit 13 Jahren nicht mehr. 10 Prozent der Franzosen sind arbeitslos. Und die eigentliche Rezession kommt erst. Während das Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr noch 1,7 Prozent betrug ist, rechnet die französische Notenbank derzeit mit Stillstand. Und obwohl Hollande die Arbeitslosigkeit unbedingt senken wollte, sieht es derzeit nicht danach aus. Arbeitgeber ziehen es dagegen vor ihre Unternehmen ins günstigere Ausland zu verlegen, um Abgaben und Auflagen zu vermeiden.

Viele Unternehmen, die sowieso Stellen kürzen wollten, haben das in der Zeit vor den Wahlen vermieden, um Sarkozy nicht zu schwächen, berichtet das Wall Street Journal. In den kommenden Wochen wird deshalb mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen gerechnet. Eine nicht geringe Zahl von Kürzungs-Plänen wurde bis nach den Wahlen aufgeschoben. Diese werden nun verwirklicht, erklärt der Analyst Nicolas Bouzou vom Think Tank Asteres.

Hinzu kommt das Hollande auch nichts am Arbeitsrecht ändern will. Das verärgert allerdings viele Arbeitgeber. In Frankreich gibt es überdurchschnittlich viele Firmen mit genau 49 Angestellten. Denn ab einer Anzahl von 50 Angestellten müssen eine Reihe von Auflagen ausgefüührt werden. Dazu gehört die Gründung von drei Arbeitsräten, die Einführung von Gewinnbeteiligung sowie die Vorlage von Neustrukturierungsplänen bei den Arbeitsräten, wenn Angestellte aus wirtschaftlichen Gründen entlassen werden sollen.

Unternehmer, die expandieren wollen, gründen deshalb oft neue Firmen oder verlegen Teile der Unternehmen ins Ausland. In osteuropäischen ländern können dann auch noch kräftig sparen. Thierry Breton, Finanzminister von 2005 bis 2007, habe in während seiner Zeit im Amt sehr oft die Klagen der Unternehmer darüber vernommen. „Wir müssen das Arbeitsrecht neu besprechen“, fordert er.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Wann kommt das Vermögensregister - und muss man wirklich davor Angst haben?
11.10.2024

Das EU-Vermögensregister ist eines der heißesten Themen des Jahres 2024 und verursacht bereits große Wellen – obwohl es noch gar nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Cybersicherheit: KMU als Sorgenkinder - Bedrohung durch Russland und China wächst
11.10.2024

Die Digitalisierung in Deutschland ist ein Dauerbrenner – leider oft aus den falschen Gründen. Während andere Nationen ihre digitalen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern kämpft mit Absatzrückgang - und senkt Absatzprognose
11.10.2024

Der VW-Konzern leidet zunehmend unter der geringen Nachfrage. In den letzten drei Monaten sind die Verkaufszahlen merklich gesunken. Durch...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie sparen: 10 Tipps, um Strom, Gas und damit bares Geld zu sparen
11.10.2024

In Zeiten hoher Energiekosten wird es für Unternehmer immer wichtiger, ihre Betriebsausgaben zu senken. Deutschland ist noch immer in...

DWN
Politik
Politik Deutscher Nato-General fordert höhere Verteidigungsausgaben
11.10.2024

Angesichts der erweiterten Militärplanungen fordert der deutsche Nato-General Christian Badia eine deutliche Erhöhung der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation sinkt auf niedrigsten Stand seit 2021: Energie sorgt für Inflationsrückgang
11.10.2024

Im September haben sich Waren und Dienstleistungen nicht mehr so stark verteuert wie in vielen vorherigen Monaten. Eine bestimmte...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt Ost-West: Warum der Traum vom Eigenheim für viele unerreichbar bleibt
11.10.2024

Der Immobilienmarkt in Deutschland ist tief gespalten – und die Ursachen liegen nicht nur in der Gegenwart. Besonders im Osten, wo der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Robotaxi Cybercab und autonomer Bus Robovan - eine Wette, die nicht aufgeht?
11.10.2024

Tesla-Chef Elon Musk setzt stark auf die Zukunft der Mobilität mit einem Tesla-Robotaxi und einem selbstfahrenden Bus. Das Modell...