Politik

Landesweite Proteste gegen Sparpolitik in Spanien

Anlässlich des ersten Jahrestags der Protestbewegung 15. Mai protestierten in Spanien bis zum Sonntagmorgen Zehntausende. 18 Personen wurden festgenommen. In den kommenden Tagen sollen weitere Proteste stattfinden.
14.05.2012 01:39
Lesezeit: 1 min

„Sie repräsentieren uns nicht“, schrien Zehntausende Menschen noch in den frühen Morgenstunden des Sonntags. Sie sind Teil der landesweiten Proteste gegen die Sparmaßnahmen der spanischen Regierung. Anlässlich des ersten Jahrestages am 15. Mai, bei dem die Menschen das erste Mal gegen die Sparbemühungen der Regierung auf die Straße gingen, versammelten sich in über 80 Städten in Spanien Menschen, um ihren Unmut Ausdruck zu verleihen – über 72.000 Menschen sollen teilgenommen haben.

In Madrid waren rund 30.000 Menschen auf der Straße. Haupttreffpunkt war der Plaza Puerta des Sol. Genau um Mitternacht wurde es plötzlich ganz still auf dem Puarta del Sol. Die „Empörten“ (indignados) hielten ihre Hände in die Luft, weiße Taschentücher in der Hand – lautlos – und vollführten so einen „stummen Schrei“. Noch Samstagnacht sollten die Demonstration aufgelöst werden, aber viele Menschen hielten sich nicht daran, bis die Polizei am Sonntagmorgen um 5 Uhr gezwungen war, den Platz zu räumen. Die Proteste verliefen relativ friedlich, 18 Personen wurden wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt oder Erregung öffentlichen Ärgernisses festgenommen.

In den kommenden Tagen ist davon auszugehen, dass landesweit weitere Proteste stattfinden werden – bis Dienstag sollen die Proteste anhalten. „Wir sind der aktuellen Situation überdrüssig“, sagte ein Demonstrant dem Sender CNN. „Die neue Regierung ist die gleiche. Sie stehlen unser Geld und geben es den Banken“.

Die Bewegung 15. Mai (Movimiento 15-M) war der Auftakt zahlreicher Proteste gegen die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Missstände in Spanien, die auch auf andere europäische Länder übergriff. Hunderttausende Demonstranten waren vor einem Jahr auf die Straße gegangen und verharrten auf öffentlichen Plätzen.

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