Politik

Israel attackiert Ziele der Hisbollah in Syrien

Israel soll Ziele der Hisbollah in Syrien angegriffen haben. Die Angriffe erfolgten offenbar in Absprache mit Russland.
30.11.2018 13:30
Lesezeit: 1 min

Nach Informationen der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur SANA soll die israelische Luftwaffe am 29. November (ab 21.30 Uhr) in der Umgebung von Damaskus Luftschläge ausgeführt haben. Es sollen drei Wellen von Luftangriffen auf Al Kiswah südlich der Hauptstadt, Qanaqar im Südwesten und Quneitra gegenüber der israelischen Golan-Grenze stattgefunden haben.

Das israelische nachrichtendienstliche Portal DEBKAfile berichtet, dass die israelische Luftwaffe Ziele der pro-iranischen Hisbollah im Südwesten Syriens angegriffen haben soll. Die israelische Luftwaffe hatte bereits am 10. Mai 2018 52 Stellungen der Hisbollah in Syrien attackiert. Die israelische Armee (IDF) hat inzwischen berichtet, dass eine Rakete aus Syrien auf den israelischen Golan abgefeuert wurde. Sie explodierte auf offenem Boden. Ein IDF-Sprecher bestritt, dass israelische Flugzeuge von der syrischen Luftabwehr getroffen wurden.

DEBKAfile zufolge befindet sich in Al Kiswah der Hauptsitz des iranischen Kommandos für Südsyrien. Das Kommando wird von Generalmajor Hossein Hamadani geleitet.

Der Chef des militärischen Geheimdienstes, Generalmajor Amos Yadlin, sagte nach Angaben des hebräischsprachigen Diensts der Haaretz: "Abgesehen von der Tatsache, dass die Russen über uns wütend sind, glaube ich, dass sie den Iranern sehr deutliche Botschaften übermittelt haben, weil die russische Strategie die Stabilisierung Syriens ist und der Iran mit der Verbreitung der Präzisionsraketen den russischen Interessen schaden."

Seiner Ansicht nach wird ein Kampf zwischen dem Iran und Israel auf syrischem Boden Russland nicht helfen. Daher könnte sich bald eine Änderung in der Natur der iranischen Aktivitäten in Syrien zeigen.

Vor ungefähr zwei Wochen hatte der israelische Premier Premierminister Benjamin Netanyahu gesagt, dass Russland die Aktivitäten des Iran in Syrien nicht alleine aufhalten könne. Netanyahu deutete an, dass ein anderes Land einbezogen werden muss, um die militärischen Aktivitäten des Iran in Syrien zu stoppen.

Der US-Sondergesandte James Jeffrey hatte Anfang November 2018 gefordert, dass Russland der israelischen Luftwaffe auch weiterhin erlauben sollte, Luftschläge in Syrien auszuführen, berichtet The Times of Israel. Jeffrey: "In der Vergangenheit ließ Russland die Israelis bei ihren Luftschlägen gegen iranische Ziele in Syrien gewähren. Das erfolgte in Absprache. Wir hoffen, dass dieser freizügige Ansatz fortgesetzt wird."

In Bezug auf die schweren israelischen Luftangriffe gegen iranische Stellungen in Syrien sagt Fawaz Gerges von der London School of Economics, dass Russland diese billigend in Kauf nehme. The Daily Star zitiert Gerges: "Dies ist eine direkte Botschaft, dass Russland nicht möchte, dass der Iran eine hegemoniale Position in Syrien einnimmt (...) Jetzt, wo wir den Beginn des Endes der militärischen Phase erleben, sehen wir eine unterschiedliche Interessenlage zwischen Russland und dem Iran.”

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