Die Eigentümer der NordLB wollen namentlich nicht genannten Insidern zufolge mit dem US-Finanzinvestor Cerberus konkret über einen Einstieg bei der Landesbank verhandeln. Um einen zweiten Platz in der letzten Runde des Bieterverfahrens buhlen die Beteiligungsfirmen Apollo und Centerbridge, wie mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag sagten.
Die Träger würden die Auslese in den nächsten Tagen vornehmen. Die NordLB und der Mehrheitseigentümer Niedersachsen wollten dies nicht kommentieren, stellten aber eine rasche Entscheidung in Aussicht.
Die Norddeutsche Landesbank hat zuletzt eingeräumt, dass die Suche nach einem Minderheitsinvestor bis Anfang 2019 dauern könnte. Finanzkreisen zufolge könnte Ende Januar ein Deal unterzeichnet werden. An anderer Stelle hieß es, die Aufsicht plädiere für eine Lösung bis Februar. Im Gespräch ist ein Kapitalbedarf für die NordLB von rund drei Milliarden Euro.
Cerberus ist in der deutschen Bankenlandschaft kein Unbekannter und will bei der weiteren Konsolidierung der Branche mitmischen. Der Großaktionär der Deutschen Bank und der Commerzbank hat jüngst mit Partnern die HSH Nordbank übernommen und als erste Landesbank privatisiert. Auch Apollo hat im Norden bereits mehrere Banken-Engagements. Die US-Investoren sind Miteigentümer der Oldenburgischen Landesbank, der Bremer Kreditbank und des Bankhauses Neelmeyer. Zum Centerbridge-Portfolio gehören Italiens Banca Farmafactoring und die Walmart Canada Bank.
Insidern zufolge gibt es bei den Angeboten aller Bieter noch Fragen zu klären, die zum Stolperstein für einen Deal werden könnten. Centerbridge habe zwar insgesamt - auch beim Preis - eine attraktive Offerte vorgelegt. Dennoch müsse das Unternehmen um den Einzug in das Finale beim Bieterverfahren bangen.
Neben dem Einstieg eines privaten Aktionärs könnte es auch zu einer öffentlich-rechtlichen Lösung und zu einem Zusammengehen der NordLB mit der Landesbank Hessen Thüringen (Helaba) kommen. Entscheiden müssen dies die NordLB-Eigentümer: Niedersachsen hält knapp 60 Prozent an der NordLB, der niedersächsische Sparkassenverband rund 26 Prozent und Sachsen-Anhalt knapp sechs Prozent.