Russland und Syrien werden künftig bei Öl- und Gasprojekten und beim bilateralen Handel auf die Verwendung des US-Dollars als Zahlungsmittel verzichten. Das sagte Wladimir Padalko, Vizepräsident der russischen Industrie- und Handelskammer, der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS.
Padalko fügte hinzu, dass die Regierungen Russlands und Syriens 200 russische und syrische Unternehmen für gemeinsame Projekte beim Wiederaufbau Syriens ausgewählt hätten. Der türkischen Nachrichtenagentur Ihlas zufolge soll durch die Umstellung auf nationale Währungen der bilaterale Handel einen Aufschwung erleben.
Beide Seiten haben zudem eine Reihe von Handelsabkommen über die Exploration und Produktion von Energieerzeugnissen in Syrien abgeschlossen. Das russische Ministerium für Industrie und Handel und das syrische Industrieministerium haben Berichten zufolge einen Fahrplan für die bilaterale industrielle Zusammenarbeit inzwischen genehmigt und unterzeichnet. Es seien 30 Vereinbarungen über Investitionsprojekte getroffen worden.
Imad Sabuni, Leiter der syrischen Kommission für Planung und internationale Zusammenarbeit, sagt, dass Russland und Syrien vor allem in den Bereichen Verkehr und Hochschulbildung zu einer wesentlichen Einigung gelangt seien.
Nach einer Studie von World Vision International aus dem Jahr 2016, soll der Wiederaufbau insgesamt 275 Milliarden Dollar kosten. Die gesamte Industrie des Landes wurde im Verlauf des Kriegs dezimiert. Hinzu kommen die Kosten für notwendige Reparaturen an der Infrastruktur, die der Internationale Währungsfonds (IWF) auf 180 Milliarden bis 200 Milliarden Dollar schätzt. Somit würden sich die Kosten für den gesamten Wiederaufbau auf 455 Milliarden Dollar beziffern.