Politik

Russland verlegt schwimmendes Atomkraftwerk in die Arktis

Lesezeit: 1 min
01.07.2019 16:54
Russland wird bald ein schwimmendes Atomkraftwerk in der Arktis in Betrieb nehmen. Umweltschützer kritisieren das Atomkraftwerk als “schwimmendes Tschernobyl”.
Russland verlegt schwimmendes Atomkraftwerk in die Arktis
Russland entsendet ein schwimmendes Atomkraftwerk nach Pewek. (Grafik: Google Maps/DWN)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im kommenden Monat wird nach fast zwei Jahrzehnten Bauzeit ein schwimmendes russisches Kernkraftwerk namens Akademik Lomonosov an sein endgültiges Ziel im arktischen Meer geschleppt. Der Vorstoß ist Teil des Bestrebens Russlands, die mineralreiche Region mit Strom zu versorgen, um dort künftig Bohrinseln zu betreiben. Die 144 Meter lange Plattform in den Farben der russischen Flagge wird neben der kleinen arktischen Hafenstadt Pewek treiben - tausende Kilometer von Moskau entfernt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das schwimmende Kraftwerk soll Unternehmen mit Strom versorgen, welche Erdgas und Edelsteine ​​in der Region Chukotka fördern, berichtet Interesting Engineering.

Die Akademik Lomonosov wird das nördlichste Atomkraftwerk der Welt sein, und soll eine Schlüsselrolle bei den russischen Plänen spielen, wonach die Region wirtschaftlich entwickelt werden soll. In den Dörfern und Städten in der Nähe der arktischen Küste leben etwa zwei Millionen Menschen. Die Wohnsiedlungen sind wetterbedingt oft nur mit Flugzeugen oder Schiffen erreichbar. Rund 20 Prozent der Wirtschaftsleistung Russlands wird in dieser Region erzeugt. Russland plant, die Öl- und Gasreserven in der Arktis auszubeuten, sobald die sibirischen Öl- und Gasreserven zurückgehen. 

Umweltschützer kritisieren Russland

Das Konzept eines in der Arktis stationierten Atomreaktors wird von Umweltschützern kritisiert. Die Lomonosov-Plattform wird von Greenpeace als “schwimmendes Tschernobyl” bezeichnet.

Rosatom, die staatliche Gesellschaft, die für Russlands Atomprojekte zuständig ist, hat diese Bezeichnung kritisiert und behauptet, eine solche Kritik sei unbegründet. Es gebe keine Parallelen zwischen dem Atomkraftwerk im ukrainischen Tschernobyl und der Lomonosov-Plattform.

“Es ist absolut nicht gerechtfertigt, diese beiden Projekte zu vergleichen. Das sind unbegründete Behauptungen. Allein schon die Art und Weise, wie die Reaktoren funktionieren, ist unterschiedlich. Das, was in Tschernobyl passiert ist, kann nicht noch einmal passieren (...) Und da es in den arktischen Gewässern stationiert sein wird, wird es ständig abkühlen und es gibt keinen Mangel an kaltem Wasser”, zitiert 7 News Vladimir Iriminku, Lomonosovs Chefingenieur für den Bereich Umweltschutz.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...