Im Jahr hatte der damalige Präsident Nicolas Sarkozy den Ein-Mann-Unternehmen bürokratischen und steuerliche Vereinfachungen verschafft. Diese will die aktuelle Regierung rückgängig machen. Damit droht sie die Arbeitslosigkeit im Land zu verschärfen.
Die Lobbygruppe Les Poussins ist empört über die Pläne der Regierung, ein Gesetz des früheren Präsidenten Sarkozy aufzuheben, berichtet die FT. Das Gesetz hatte den Kleinstunternehmern des Landes Erleichterungen bei bürokratischen Hürden und Steuern verschafft. Es wurde 2008 verabschiedet und erlaubt Ein-Mann-Unternehmen die einfachere Registrierung. Normalerweise fallen in Frankreich bei der Registrierung von Unternehmen hohe Kosten an. Sarkozy erleichterte den Ein-Mann-Unternehmen die Anmeldung.
Inzwischen gibt es 870.000 Ein-Mann-Unternehmen – fast genauso viele wie andere Unternehmen. Doch sie tragen nur 0,23 Prozent zum französischen BIP bei. 90 Prozent von ihnen verdienen weniger als den Mindestlohn. Wenn es diese Ein-Mann-Unternehmen nicht gäbe, wäre die Arbeitslosigkeit im Land noch deutlich größer.
Bis zum Sonntag unterzeichneten 60.000 Unterstützer eine Online-Petition von Les Poussins gegen die von der Regierung geplanten Änderungen für Ein-Mann-Unternehmen. Kritisiert wird etwa, dass die Regierung die Länge der Erleichterungen bei Bürokratie und Steuern auf zwei bis fünf Jahre verkürzen will. Dies „riskiert, den Sinn der Regelungen zunichtezumachen und hundert Tausende von uns in Schwierigkeiten zu bringen“, so die Petition
Ihren Namen Les Poussins (die Hühner) begründet die Gruppe damit, dass auch ihre Unternehmen klein wie Hühner sein, aber zu Hähnen heranwachsen könnten. Auf der Webseite von Les Poussins steht: „Schaut, wie viele wir sind in derselben Situation – Menschen über 50, die eine Möglichkeit gefunden haben zu arbeiten, langzeit-beschäftigte Menschen, allein erziehende Mütter im Überlebenskampf. Wir dürfen nicht aufgeben!“