Die Überwachung durch die Geheimdienste der USA und Großbritanniens ist wiederholt von der deutschen Politiker heruntergespielt worden. Mit der Stasi sei das NSA nicht vergleichbar, sagten Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck. Doch tatsächlich hat der US-Geheimdienst millionenmal so viele Daten gesammelt.
Die Staatssicherheit der DDR hat circa 200 Aktenkilometer Daten gesammelt, das entspricht 48.000 Aktenschränken. Diese benötigen circa 19.000 Quadratmeter, berichtet OpenDataCity. Das neue Datenzentrum des NSA in Utah hingegen wird circa 5 Zettabyte an Daten speichern können, berichtet NPR. Das entspricht 42 Billionen Aktenschränken beziehungsweise 17 Millionen Quadratkilometern. Europa hat eine Fläche von circa 10 Millionen Quadratkilometern.
Bundeskanzlerin Merkel verteidigte kürzlich den US-Geheimdienst NSA und sagte, ein Vergleich zwischen der Stasi und den Nachrichtendiensten in demokratischen Staaten sei nicht gerechtfertigt (hier). Und Ende Juni sagte auch Bundespräsident Gauck, das NSA sei nicht mit der Stasi zu vergleichen.
„Wir wissen zum Beispiel, dass es nicht so ist wie bei der Stasi und dem KGB, dass es dicke Aktenbände gibt, wo unsere Gesprächsinhalte alle aufgeschrieben und schön abgeheftet sind“, so Gauck. Da hat der Präsident vollkommen Recht. Beim NSA laufen diese Vorgänge digital ab und somit viel effektiver. Die Daten werden sofort gespeichert und können in Sekundenschnelle wieder abgerufen werden. Das NSA ist eindeutig viel besser als die Stasi.