Finanzen

Viele Banken werden wegen Blockchain sterben

Wie einst Amazon den Einzelhandel verändert hat, so werde die Blockchain-Technologie vermutlich das Bankensystem verändern, sagt Stephen Stonberg, COO der Kryptowährungsbörse Bittrex Globals. Dazu müsse die Branche jedoch die rechtliche Grauzone verlassen.
17.01.2020 17:15
Lesezeit: 1 min
Viele Banken werden wegen Blockchain sterben
Die Skyline der Stadt Frankfurt mit den Hochhäusern der Banken. (Foto: dpa) Foto: Fredrik Von Erichsen

"Eine Überweisung dauert durchschnittlich immer noch drei Tage. Mit Blockchain läuft es direkt", so Stephen Stonberg, COO der in Liechtenstein ansässigen Kryptobörse Bittrex. Die Blockchain werde künftige Bezahlungsprozesse deshalb verändern, weil die aktuellen Abrechnungssysteme ineffektiv seien. Dies bedrohe allerdings existierende Player, die sich deshalb mitunter dafür einsetzten, den Status Quo beizubehalten.

Wie die Finanzwelt der Zukunft konkret aussehe, könne Stonberg zwar nicht sagen; allerdings sei er sich sicher, dass sich einiges ändern wird: "Einige Banken werden überleben und sicher werden neue dazukommen". Zudem sei es so, dass die Banken der Zukunft mutmaßlich nicht so sein werden, wie wir sie heute kennen.

Hierzu zieht Stephen Stonberg eine Analogie zu der Amazon-Entwicklung. Im Jahr 1994 sei es so gewesen, dass sich kaum einer vorstellen konnte, dass Amazon so groß werden würde: "Sie verkauften Bücher. Auf einmal gingen viele andere Einzelhändler pleite. So wie Amazon den Einzelhandel veränderte, wird es vermutlich mit unserem Bankensystem passieren".

Zudem sieht er eine weitere Parallele: Zu Beginn der Expansion von Amazon habe es noch Unklarheiten bei den Regelungen der Aufsichts- und Steuerbehörden gegeben. "Einige Jahre", so Stonberg, "hat Amazon im Prinzip gemacht was sie wollten und irgendwann haben sie sich angepasst". Ähnlich verhalte es sich aktuell mit Krypto-Exchanges: Einige asiatische Handelsplattformen halten nach Auffassung von Stonberg wenig von Regulierungen, weshalb sie "machen, was sie wollen".

Dies bringe den betreffenden asiatischen Krypto-Exchanges zwar ein schnelles Wachstum - allerdings ein wenig nachhaltiges. Die Frage, ob langfristige Nachteile damit einhergehen, bejaht Stonberg: "Im Moment befinden wir uns noch in einer Grauzone, aber da wird sich zukünftig einiges ändern", was seiner Meinung nach dazu führe, dass in Bälde "einige dieser Unternehmen nicht mehr operieren können". Bittrex Globals sei hingegen gänzlich anders positioniert. Das Unternehmen halte sich an hohe Standards und befürworte eine klare Regulierung.

Hier geht es zum ausführlichen Interview.

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