Politik

DWN aktuell: Al-Nusra tötet 40 syrische Soldaten, Armee muss sich zurückziehen

In der Provinz Idlib haben Söldner der al-Nusra-Front eine Offensive gegen die syrische Armee gestartet. Bei dem Angriff wurden 40 syrische Soldaten getötet und 80 weitere verletzt.
23.01.2020 11:04
Aktualisiert: 23.01.2020 11:04
Lesezeit: 2 min
DWN aktuell: Al-Nusra tötet 40 syrische Soldaten, Armee muss sich zurückziehen
Angriffe der al-Nusra-Front auf die syrische Armee. (Foto: dpa)

Das russische Verteidigungsministerium hat heute Morgen bekannt gegeben, dass Söldner in der Provinz Idlib eine Offensive gegen die Syrische Arabische Armee (SAA) in Ma’aret al-Nu’aman durchgeführt haben. Im Verlauf der Offensive wurden 40 syrische Soldaten von den Söldnern getötet. Weitere 80 Soldaten sollen verletzt worden sein. Die SAA musste sich aus dem Südosten der De-Eskalationszone Idlibs zurückziehen, meldet die Tass.

Nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana soll der Angriff auf die SAA von der Söldner-Organisation Hayat Tahri al-Scham (HTS), die sich zuvor al-Nusra-Front nannte, ausgeführt worden sein. Die HTS-Söldner konnten durch den Einsatz verschiedener Waffentypen, einschließlich Autobomben und unter einem intensiven Feuerschutz, in einige Stellungen der SAA in Richtung “al-Tih-Abu Hreif-al-Samaka” eindringen konnten.

Dem Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Juri Borenkow, zufolge soll auch die Islamische Partei Turkestan (TIP), die sich aus Uiguren aus China zusammensetzt, an den Angriffen beteiligt gewesen sein. Borenkow teilte mit, dass es in Richtung der Azmarin-Achse bis zu 30 Söldner gab, die von vier bewaffneten Minivans unterstützt wurden.

Die Achse Al-Ghadfa-Abu Dafna wurde von etwa zehn Söldnern mit Unterstützung von vier mit schweren Maschinengewehren beladenen Kleintransportern attackiert. Der dritte Angriff der Söldner ereignete sich, als ungefähr 20 bewaffnete Männer versuchten, in das Dorf Al-Tah einzudringen.

Der Koordinator für Terrorismusbekämpfung, US-Botschafter Nathan A. Sales, sagt in einer Mitteilung, dass die Umbenennung der al-Nusra-Front in Hayat Tahrir al-Scham (HTS) nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass es sich um eine Terrororganisation handelt. “Welchen Namen auch immer die al-Nusra-Front wählt, wir werden ihr weiterhin die Mittel verweigern, die sie für ihre gewalttätige Sache braucht.”

Nach Aussagen des türkischen Außenministers Mevlüt Çavuşoğlu unterstützen eine Reihe westlicher Staaten die HTS. Das Ziel jener Staaten, die Çavuşoğlu am 31. Januar 2019 namentlich nicht genannt hat, sei es, das türkisch-russische Abkommen zur Schaffung einer entmilitarisierten Zone in der syrischen Provinz Idlib zu verhindern.

Die Zeitung Hürriyet zitiert Çavuşoğlu: “Wohin wird HTS gehen, wenn es sich auf Idlib zurückzieht? Das ist die größte Frage. Die Russen schlagen eine gemeinsame Operation (gegen HTS, Anm. d. Red.) vor. Wenn wir uns die Staaten anschauen, aus denen HTS Kämpfer rekrutiert hat, sagen diese Staaten, dass sie eine Rückkehr dieser Leute ablehnen. Alles andere ist ihnen egal. HTS ist darauf angewiesen, Menschen aus dem Ausland zu rekrutieren. Doch diese Möglichkeit hat HTS nicht mehr. Es gibt auch keinen Transit mehr nach Idlib. Zweitens ist HTS auf den Nachschub von Waffen angewiesen. Es gibt eine Wahrheit, die ich kenne. Einige westliche Staaten fördern HTS, um das Idlib-Abkommen zum Scheitern zu bringen. Sie versorgen HTS mit finanziellen Mitteln und motivieren HTS dazu, das Abkommen zu verletzen.”

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie im Fokus: Googles TPU-Pläne verschärfen den KI-Wettbewerb
28.11.2025

Der Wettbewerb um die leistungsfähigsten KI-Chips gewinnt rasant an Dynamik, da große Technologiekonzerne ihre Strategien neu ausrichten...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up Etalytics: KI als digitaler Dirigent für die Industrieenergie
28.11.2025

In Deutschlands Fabriken verpuffen gewaltige Mengen Energie. Mit einer eigenen KI, die das System kontrolliert, gelingen Etalytics...

DWN
Finanzen
Finanzen Bullenmarkt im Blick: Steht der globale Aufwärtstrend vor einer Wende?
28.11.2025

Die globalen Aktienmärkte erleben nach Jahren starken Wachstums wieder mehr Unsicherheit und kritischere Kursbewegungen. Doch woran lässt...

DWN
Politik
Politik Milliarden-Etat für 2026: Bundestag stemmt Rekordhaushalt
28.11.2025

Der Bundestag hat den Haushalt für 2026 verabschiedet – mit Schulden auf einem Niveau, das zuletzt nur während der Corona-Pandemie...

DWN
Politik
Politik Zu wenige Fachkräfte, zu viele Arbeitslose: Deutschlands paradoxer Arbeitsmarkt
28.11.2025

Deutschland steuert auf fast drei Millionen Arbeitslose zu, doch das eigentliche Problem liegt laut Bundesagentur-Chefin Andrea Nahles...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bleibt im November bei 2,3 Prozent stabil
28.11.2025

Auch im November hat sich die Teuerungsrate in Deutschland kaum bewegt: Die Verbraucherpreise lagen wie schon im Vormonat um 2,3 Prozent...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Koalition erzielt Kompromisse bei Rente, Autos und Wohnungsbau
28.11.2025

Nach langen Verhandlungen haben CDU, CSU und SPD in zentralen Streitfragen Einigungen erzielt. Die Koalitionsspitzen verständigten sich...

DWN
Politik
Politik Zeitnot, Lücken, Belastung: Schulleitungen schlagen Alarm
28.11.2025

Deutschlands Schulleiterinnen und Schulleiter stehen nach wie vor unter hohem Druck: Laut einer Umfrage der Bildungsgewerkschaft VBE sind...