Technologie

Versorgungs-Sicherheit: Deutschlands Bauern setzen auf Digitalisierung ihrer Ernte-Maschinen

Die Bauern haben zahlreiche Probleme - beispielsweise dürfte die Getreide-Ernte Prognosen zufolge in der kommenden Saison zurückgehen. Deswegen konzentrieren sich immer mehr Landwirte auf die Digitalisierung.
02.06.2020 16:34
Aktualisiert: 02.06.2020 16:34
Lesezeit: 1 min
Versorgungs-Sicherheit: Deutschlands Bauern setzen auf Digitalisierung ihrer Ernte-Maschinen
Die Landwirte brauchen immer mehr digitale Maschinen. (Foto: dpa) Foto: Andrew Harnik

Neun von zehn Landwirten gehen davon aus, dass sie ihre Ressourcen mit Hilfe der Digitalisierung produktiver einsetzen können. Das ist das wichtige Ergebnis einer Studie, die der Deutsche Bauernverband (DBV) herausgegeben hat. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben rund die Hälfte der Bauern in intelligente Landmaschinen sowie in Software investiert, die der Verbesserung der Arbeitsabläufe dienen.

Hintergrund: Grundsätzlich müssen die Bauern in den kommenden Jahren ihren Bestand an Maschinen erneuern. Denn der größte Teil der 1,2 Millionen Maschinen, die insgesamt zugelassen sind, weist ein Alter von rund 30 Jahren auf. Zusätzlich stehen die Agrar-Betriebe unter Druck, weil die Getreide-Ernte im neuen Wirtschaftsjahr 2020/21 wohl auf 290 Millionen Tonnen zurückgehen wird. Aktuellen Prognosen der EU zufolge verringern sich damit die Volumina gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent. Hier dürfte auch die Pandemie ihre Spuren hinterlassen.

Die Bauern könnten dieser negativen Entwicklung entgegen steuern, indem sie verstärkt smarte Technik zukaufen. Doch ist die Steigerung der Produktivität nicht der einzige Vorteil, den sie dadurch haben. Darüber hinaus können sie damit auch noch ihre Kosten senken, wie der Fachverband VDMA erklärt. „Leichtbau und exaktes Motoren-Management sorgen für Kraftstoffeinsparungen zwischen 35 und 40 Prozent“, erklärt VDMA-Geschäftsführer Bernd Scherer. „Wer automatisiert lenken lässt, statt selbst das Steuer zu übernehmen, spart im Schnitt zehn Prozent Diesel“, so der Funktionär.

Davon werden auch die Hersteller von Landmaschinen profitieren. Die Fachleute des US-Analyse-Hauses "MarketsandMarkets" gehen davon aus, dass die Anbieter von Soft- und Hardware für den Landbau bis zum Jahr 2023 weltweit Umsätze bis zu 8,7 Milliarden Euro erreichen. Bis 2050 werden die Erlöse sogar noch erheblich mehr werden, wie aus einer anderen Schätzung hervorgeht. So rechnet Goldman Sachs mit Volumina von 220 Milliarden Euro.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz-Erfinder warnt: „Meine Schöpfung kann uns vernichten“
22.11.2025

Er gilt als einer der „Väter der Künstlichen Intelligenz“ – jetzt warnt Yoshua Bengio vor ihrer zerstörerischen Kraft. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Škoda-Erfolg und Chinas Einfluss: Was die Abhängigkeit für deutsche Autobauer bedeutet
22.11.2025

Elektromobilität ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern prägt zunehmend den europäischen Massenmarkt. Doch wie gelingt es...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachtsmarkt-Sicherheit: Was bringen Beton, Kameras und Co. auf Weihnachtsmärkten wirklich?
22.11.2025

Deutsche Weihnachtsmärkte stehen für Atmosphäre, Tradition und Millionen Besucher. Gleichzeitig wächst die Debatte über Schutz,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ticketsteuer sinkt: Flugbranche verspricht mehr Verbindungen – Passagiere bleiben skeptisch
22.11.2025

Die Bundesregierung will den Luftverkehr mit einer Absenkung der Ticketsteuer ab Mitte nächsten Jahres entlasten. Die Flug- und...

DWN
Politik
Politik New York-Wahl: Was Mamdanis Sieg für Europa bedeutet
22.11.2025

Der Sieg eines radikalen Sozialisten in New York, Deutschlands Stillstand und Polens Aufstieg: Ein Kommentar darüber, wie politische und...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...

DWN
Politik
Politik Koalition unter Druck: Bundesrat zwingt Merz-Regierung in den Vermittlungsausschuss
21.11.2025

Die Stimmung in der Koalition mau, der Rentenstreit noch längst nicht ausgestanden – jetzt legt sich auch noch der Bundesrat quer. Er...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Ein Mundscan reicht: Das Healthtech DentalTwin erstellt KI-basierte Modelle für Zahnersatz
21.11.2025

Mithilfe KI-basierter Datengenerierung verlagert das Start-up DentalTwin die Zahnprothetik ins Digitale. Das dürfte nicht nur Praxen und...