Politik

Gegen die Türkei: Im Kriegsfall würde Russland Griechenland unterstützen

Falls es zum Krieg zwischen Griechenland und der Türkei kommen sollte, würde Russland Griechenland unterstützen. Bereits im Libyen-Konflikt hatte Moskau die Gegner der Türkei unterstützt.
06.06.2020 21:19
Aktualisiert: 06.06.2020 21:19
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Gegen die Türkei: Im Kriegsfall würde Russland Griechenland unterstützen
Russlands Präsident Wladimir Putin. (Foto: dpa) Foto: Alexander Nemenov / Pool

Der griechische Generalstabschef Konstantinos Floros nahm am Wochenende höchstpersönlich an einer Fallschirmsprungübung in der Gegend von Nea Peramos, die unweit der türkisch-griechischen Grenze liegt, teil. Er wurde vom Kommandeur des interdisziplinären Spezialeinsatzkommandos des Generalstabs begleitet und über die operativen und pädagogischen Aktivitäten der Militäreinheiten informiert.

Greek City Times berichtet, dass Floros damit eine Botschaft an die Türkei entsenden wollte. Diese verhältnismäßig kleine militärische Übung findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem der griechische Verteidigungsminister Nikos Panayotopoulos der Türkei mit Waffengewalt gedroht hat. „Wir sind bereit für militärische Maßnahmen und machen deutlich, dass wir Maßnahmen zum Schutz der souveränen Rechte Griechenlands ergreifen werden“, hatte er gesagt. Am 5. Juni 2020 hatte Floros News.gr zufolge das Hauptquartier der griechischen Marine besucht, um die Truppen zu inspizieren.

Die russische regierungsnahe Zeitung Vzglyad hat bereits mit dem Ausmalen von Kriegsszenarien zwischen Griechenland und der Türkei begonnen. Konstantin Siwkow, Präsident der russischen Akademie für geopolitische Angelegenheiten und ehemaliger Offizier der russischen Marine, meint, dass die Türkei zwar bessere Chancen habe. Doch im Konfliktfall würde eine externe Macht früher oder später eingreifen. „In dieser Situation wird Russland für Griechenland intervenieren. Daher gibt es keinen Grund zu sagen, dass die Türkei jede Gewinnchance hat. Griechenland kann sich immer auf die ernsthafte strategische Unterstützung verschiedener Machtzentren verlassen“, so Siwkow. Russland ist in Libyen gegenüber der Türkei ins Hintertreffen geraten, was direkte Auswirkungen auf den Einfluss der Türkei im östlichen Mittelmeer hat. Das würde auch erklären, warum sich Siwkow derart offensiv gegen die Türkei ausspricht. Allerdings sagt der russische Experte auch, dass ein Konflikt zwischen Athen und Ankara einen Flächenbrand auslösen würde.

Bemerkenswert ist, dass sich das griechische Militärportal Defencepoint.gr auf den russischen Artikel beruft, um damit anzudeuten, dass Russland im Falle eines Konflikts auf der Seite von Griechenland stehen wird. Ob es schlussendlich wirklich zum Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei kommt, bleibt ungewiss.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Debatte neu entfacht: Braucht die Erbschaftsteuer eine Reform?
13.09.2025

Im Bundeshaushalt fehlt das Geld, und immer wieder rücken dabei auch das Vermögen der Deutschen und eine gerechtere Besteuerung in den...

DWN
Technologie
Technologie IoT-Baumaschinen: Wie Digitalisierung die Baustelle verändert
13.09.2025

IoT-Baumaschinen verändern Baustellen grundlegend: mehr Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Wer nicht digitalisiert, riskiert...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Darf der Chef in mein Postfach? Urteil zeigt Grenzen für Arbeitgeber
13.09.2025

Arbeitsrecht im digitalen Zeitalter: Darf ein Arbeitgeber nach Ende des Arbeitsverhältnisses noch in das E-Mail-Postfach seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kritik am Verbrenner-Verbot der EU: So nicht umsetzbar
13.09.2025

Das Verbrenner-Verbot der EU steht vor dem Scheitern: Käufer verweigern sich Elektroautos, Hersteller warnen vor unrealistischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende: WWF-Ranking sieht Brandenburg ganz vorn
13.09.2025

Die Energiewende schreitet ungleichmäßig voran – während Brandenburg laut Umweltverband WWF glänzt, hinken andere Länder hinterher....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lightcast-Bericht: KI-Kenntnisse treiben Gehälter massiv nach oben
13.09.2025

Wer KI beherrscht, kassiert kräftig ab: Laut einer globalen Studie steigern KI-Fähigkeiten das Gehalt um bis zu 43 Prozent – in manchen...

DWN
Panorama
Panorama Frost, Dürre, steigende Kosten: Weihnachtsbäume werden teurer
13.09.2025

Weihnachtsbäume stehen schon jetzt im Fokus: Frost, Trockenheit und steigende Kosten setzen Tannenbaumproduzenten unter Druck. Zwar gibt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tariftreuegesetz: Schutz vor Lohndumping – oder Gefahr für den Mittelstand?
13.09.2025

Das Bundestariftreuegesetz (BTTG) soll faire Bedingungen bei der öffentlichen Auftragsvergabe schaffen. Kritiker warnen jedoch, dass vor...