Politik

Russlands Marine erhält Überschallwaffen und atomare Torpedos

Russlands Präsident Wladimir Putin hat eine bedeutende Aufrüstung der Seestreitkräfte mit neuartigen Waffensystemen angekündigt. Wie wichtig die Hyperschall-Forschung für Russland ist, zeigt die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren drei russische Hyperschall-Wissenschaftler wegen Hochverrats festgenommen wurden.
27.07.2020 11:00
Lesezeit: 1 min
Russlands Marine erhält Überschallwaffen und atomare Torpedos
26.07.2020, Russland, St.Petersburg: Der russische Präsident Vladimir Putin trifft am "Tag der Marine" an Bord eines Schiffes zur Militärparade ein. (Foto: dpa) Foto: Dmitri Lovetsky

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Sonntag mitgeteilt, dass die Marine seines Landes mit Hyperschall-Atomwaffen und Unterwasser-Atomdrohnen bewaffnet werden soll. „Der weit verbreitete Einsatz fortschrittlicher digitaler Technologien, die weltweit ihresgleichen suchen, einschließlich Hyperschall-Systemen und Unterwasser-Drohnen, wird der Flotte einzigartige Vorteile und verbesserte Kampffähigkeiten verschaffen“, so Putin.

Das Verteidigungsministerium informierte der Agentur Interfax zufolge zudem über erfolgreiche Tests der für die Marine gebauten Hyperschallrakete "Zirkon". Die Hyperschall-Waffen weisen ein Vielfaches der Schallgeschwindigkeit von rund 343 Metern pro Sekunde auf. Sie gelten als Waffen der Zukunft.

Weiter gebaut werde auch an dem atomar bestückbaren Unterwassertorpedo "Poseidon". Die geplante Seedrohne ist zur Zerstörung von Küstenzielen geplant. Darüber hinaus kündigte Putin an, dass allein in diesem Jahr 40 neue Schiffe bei den einzelnen Flottenverbänden in den Dienst gestellt werden sollen.

Vor fast zehn Jahren arbeitete der russische Luft- und Raumfahrtingenieur Victor Kudryavtsev mit europäischen Forschungseinrichtungen am Hyperschall-Projekt „Transhyberian“ zusammen. Das Projekt wurde hauptsächlich von der EU finanziert, berichtet das Magazin Sciencemag. Im Sommer 2018 verhaftete der russische Bundessicherheitsdienst (FSB) Kudryavtsev und einige Monate später einen Kollegen, den Physiker Roman Kovalev. Beide wurden wegen Hochverrats angeklagt, weil sie angeblich Hyperschall-Geheimnisse an „ein NATO-Forschungszentrum“ weitergegeben hatten. Wenn sie für schuldig befunden werden, drohen ihnen jeweils bis zu 20 Jahre Gefängnis.

Das Projekt zielte darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen Russland und der Europäischen Union im Bereich Hyperschall zu stärken. Aber die Freundschaft schwand im Jahr 2014 aufgrund der Krim-Krise. Im Juli 2019 verhaftete der Sicherheitsdienst einen dritten Wissenschaftler namens Sergey Meshcheryakov, der an einem anderen internationalen Projekt teilgenommen hatte. Auch er wird des Hochverrats beschuldigt und befindet sich nach einem Herzinfarkt nach seiner Festnahme in Haft.

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