Weltwirtschaft

Schweden schnürt Konjunkturpaket in Rekordhöhe

Lesezeit: 1 min
21.09.2020 10:02  Aktualisiert: 21.09.2020 10:02
Die schwedische Regierung plant Steuersenkungen und Mehrausgaben in Höhe von insgesamt rund 10 Milliarden Euro, auch wenn das Land deutlich besser durch die Corona-Krise gekommen ist als die meisten anderen.
Schweden schnürt Konjunkturpaket in Rekordhöhe
Stefan Löfven, Ministerpräsident von Schweden. (Foto: dpa)
Foto: Maxim Thore

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die schwedische Regierung will die heimische Wirtschaft mit Rekordhilfen aus der Corona-Krise führen. Für 2021 soll ein Konjunkturpaket von 105 Milliarden Kronen (rund 10,1 Milliarden Euro) geschnürt werden, kündigte sie am Montag an. Es sieht Steuersenkungen für Bürger und Unternehmen vor, aber auch staatliche Mehrausgaben - etwa für Soziales. Damit sollen 75.000 neue Jobs geschaffen und eine klimafreundlichere Wirtschaft gefördert werden.

"Die Wirtschaftspolitik geht in eine neue Phase", sagte Finanzministerin Magdalena Andersson. "Es geht um einen rekordverdächtigen Haushalt, um die schwedische Wirtschaft wieder anzukurbeln: 100 Milliarden, damit wir uns aus der Krise herausarbeiten können".

Im laufenden Jahr erwartet die Regierung einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 4,6 Prozent, womit Schweden besser durch die Krise käme als viele andere Länder. Zum Vergleich: Die Bundesregierung erwartet für Deutschland ein Minus von 5,8 Prozent. Dennoch hält die Regierung in Stockholm Impulse in Rekordhöhe für notwendig, um die Folgen der Pandemie zu bewältigen.

"Gemeinsam werden wir an Schwedens Weg aus der Krise arbeiten und eine nachhaltigere Gesellschaft aufbauen", hieß es in einer Erklärung der Minderheitskoalition von Sozialdemokraten und Grünen. Der Schwerpunkt solle auf der Schaffung von Arbeitsplätzen, dem Sozialwesen und der Unterstützung des Übergangs zu einer kohlenstofffreien Zukunft liegen.

Schweden hat in der Pandemie einen Sonderweg beschritten: Die meisten Schulen und viele Unternehmen blieben im Frühjahr offen, während anderswo zu drastischeren Maßnahmen gegriffen wurde. Allerdings ist dieser Kurs in der Corona-Krise umstritten. So ist die Zahl der Todesopfer mit 5865 recht hoch - etwa im Vergleich mit den nordischen Nachbarn: In Norwegen starben in Zusammenhang mit Covid-19 nach Angaben der Johns Hopkins University bislang 267 Menschen, in Finnland 339 und in Dänemark 638.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...