Technologie

Corona-Ticker: Serie von Cyber-Angriffen überzieht Pharmakonzerne und Staaten

Lesezeit: 9 min
17.12.2020 13:23  Aktualisiert: 17.12.2020 13:23
Der Digitalisierungsschub im Zuge der Pandemie hat zu einer deutlichen Verschlechterung der Sicherheitslage in der Informationstechnologie geführt. Lesen Sie alle relevanten Meldungen im Liveticker.
Corona-Ticker: Serie von Cyber-Angriffen überzieht Pharmakonzerne und Staaten
Eine Programmsprache. (Foto: dpa)
Foto: Sina Schuldt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Top-Meldung

Die Corona-Krise hat laut einem Lagebericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und des französischen Counterparts ANSSI erhebliche Auswirkungen auf die IT-Sicherheitslage in Deutschland und Frankreich. Durch den Digitalisierungsschub vergrößere sich die Wahrscheinlichkeit von Cyber-Angriffen, heißt es in dem Bericht. Cyber-Kriminelle hätten flexibel auf die Pandemie reagiert und nutzten die allgemeine Verunsicherung gezielt aus. Vor allem Kliniken, Impfstoffhersteller und deren Lieferketten stünden im Fokus von Cyber-Kriminellen. "Ausfälle in diesen Bereichen können verheerende Folgen haben, die wir uns gerade inmitten einer Pandemie nicht leisten können", erklärt BSI-Präsident Arne Schönbohm.

Attacke auf US-Ministerien

Die US-Regierung ist zum Ziel eines breit angelegten Hacker-Angriffs geworden. Das Heimatschutzministerium in Washington bestätigte am Montag, dass es Angriffe auf mehrere Bundesbehörden gegeben habe. Einzelheiten teilte das Ministerium nicht mit. Nach US-Medienberichten sollen das Finanz- und das Handelsministerium sowie weitere Behörden angegriffen worden sein. Das Handelsministerium bestätigte dem Sender CNN, dass Hacker in einem seiner Büros Schutzmaßnahmen überwunden hätten.

Die US-Behörde für Cyber- und Infrastruktursicherheit, Cisa, meldete ihrerseits einen Hackerangriff auf die Softwarefirma SolarWinds Orion. Sie rief alle zivilen US-Behörden auf, ihre Netzwerke auf verdächtige Vorgänge zu überprüfen und alle Produkte von SolarWinds Orion vom Netz zu nehmen.

Das Unternehmen FireEye hatte nach einem Angriff am Dienstag mitgeteilt, bei der Cyberattacke sei auch Angriffssoftware gestohlen worden, mit der das Unternehmen üblicherweise die Abwehrsysteme seiner Kunden teste. Es sei noch unklar, ob diese Werkzeuge für Hackerangriffe eingesetzt werden sollen. Außerdem hätten sich die Angreifer insbesondere für Informationen über Regierungskunden des Unternehmens interessiert. FireEye ging davon aus, dass im staatlichen Auftrag agierende Hacker hinter der Attacke steckten. Darauf wiesen unter anderem die technischen Fähigkeiten und die Disziplin der Angreifer hin, hieß es. Nach Angaben der "Washington Post" vom Sonntag wurde die Bundespolizei FBI eingeschaltet.

Attacke auf Biontech und Pfizer

Mit einer Cyberattacke auf eine EU-Behörde hatten unbekannte Hacker vor einer Woche illegal Dokumente über den Corona-Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer erbeutet. In die Computersysteme der beiden Unternehmen drangen die Täter aber nicht ein: Sie sind nach Einschätzung von Experten extrem gut gesichert. Als Schwachstelle erwies sich vielmehr das IT-System der Europäischen Arzneimittel-Behörde EMA mit Sitz in Amsterdam.

Welches Ausmaß der Angriff hatte, war am vergangenen Donnerstag noch unklar. Die Behörde sprach in einer dürren Mitteilung von "einigen Dokumenten", die im Zusammenhang mit dem Zulassungsantrag für den Impfstoff bei dem Angriff gestohlen worden seien. Zu der drängenden Frage, wer hinter dem Angriff steht, teilte die EMA nichts mit. Umfassende Ermittlungen wurden eingeleitet.

Zum Fortgang der Ermittlungen sagte die EMA nichts. EMA-Chefin Emer Cooke versicherte, dass die Behörde "voll funktionsfähig" sei. Durch die Attacke werde sich auch die Zulassung der Impfstoffe nicht verzögern, sagte die Direktorin einem Ausschuss des Europäischen Parlamentes. "Ich kann Sie beruhigen, das wird den Zeitpunkt der Auslieferung der Impfstoffe nicht beeinträchtigen."

Mikko Hyppönen von F-Secure, einer der weltweit führenden Sicherheitsexperten, geht nicht davon aus, dass gewöhnliche Kriminelle den Angriff gestartet haben. Er ist sich ganz sicher, dass Hacker im Auftrag eines Staates am Werk waren: "Geheimdienste haben die Aufgabe, ihre Nationen gegen Bedrohungen von außen zu verteidigen." In diesem Sinne überrasche es niemanden, dass diese Geheimdienste versuchten, Impfstoff-Forschungsdaten zu stehlen. "Wenn Covid-19 als eine Bedrohung von außen betrachtet wird, glauben sie auch, dass der Diebstahl von Forschungsdaten die Verteidigung ihrer Nationen erleichtert."

Biontech sei in der Lage gewesen, seine Forschungsergebnisse zu verteidigen, solange sie sich auf ihren eigenen Systemen befunden haben, sagte Hyppönen weiter. "Es gibt jedoch nichts, was sie tun könnten, um ihre Forschungsdaten zu schützen, wenn diese im Rahmen der Genehmigungsverfahren auf IT-Systemen der Regierungen landen. Angreifer werden den einfachsten Weg finden, um Zugang zu den Daten zu erhalten, hinter denen sie her sind."

Ein wirksamer Corona-Impfstoff kann volkswirtschaftlich von gigantischem Nutzen sein: Je früher ein Vakzin verfügbar ist, desto näher rückt eine Rückkehr zu einem Leben ohne Lockdown-Beschränkungen. Daher sind viele Nationen aktiv am Impfstoff-Rennen beteiligt.

Nun geht es um Schadensbegrenzung: Pfizer und Biontech betonten, dass nach ihrem Wissen keine Daten über die Testpersonen abgegriffen worden seien. Die Pharmaunternehmen seien zudem von der EMA informiert worden, dass der Angriff "keine Auswirkungen" auf das Zulassungsverfahren für den Impfstoff habe. Die Europäische Arzneimittel-Behörde teilte mit, dass während der Untersuchungen zu der Attacke keine Details veröffentlicht werden könnten,

Weitere Meldungen im Liveticker

16.23 Uhr - Polens Gesundheitsminister Adam Niedzielski kündigt für die Zeit vom 28. Dezember bis zum 17. Januar einen Lockdown an. Dann sollen Hotels, Ski-Gebiete und Einkaufszentren schließen. Zu Weihnachten sollen keine neuen Einschränkungen gelten, allerdings über Silvester eine Ausgangssperre von 19.00 Uhr bis 06.00 Uhr.

14.29 Uhr - In Schweden verzeichnen Behörden mit 8881 Coronavirus-Fällen einen neuen Tagesrekord. Die Zahl der Todesfälle steigt um 91 auf 7893. In Schweden ist die Sterberate im Verhältnis zur Einwohnerzahl um ein Vielfaches höher als in den nordischen Nachbarländern, im Vergleich zu einigen größeren europäischen Ländern aber niedriger.

14.23 Uhr – Zur Vermeidung von Betriebspleiten als Folge der Corona-Pandemie wird die Insolvenzantragspflicht bis zum 31. Januar 2021 ausgesetzt. Dies gelte für Schuldner, die im November oder Dezember "einen Antrag auf die Gewährung finanzieller Hilfeleistungen im Rahmen staatlicher Hilfsprogramme zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie gestellt haben" oder dazu berechtigt gewesen wären, beschließt der Bundestag mit den Stimmen von Union und SPD. Dies soll verhindern, dass Betriebe nur deswegen insolvent werden, weil die Hilfen erst im Januar ausgezahlt werden. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte eingeräumt, dass die vollen Hilfen erst im nächsten Jahr fließen. Bis Ende 2020 ist die Insolvenzantragspflicht bei Überschuldung ausgesetzt.

13.40 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach dem EU-Gipfel in der vergangenen Woche mit einigen Tagen Abstand einen Corona-Test gemacht, der negativ ausgefallen ist, wie eine Sprecherin des Bundespresseamtes mitteilt. Zudem habe sie durchgängig die Infektionsschutz-Regeln eingehalten beziehungsweise eine FFP-2-Maske getragen. Dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der positiv getestet wurde und ebenfalls auf dem EU-Gipfel war, wünsche sie eine baldige vollständige Genesung.

12.45 Uhr - Die Zahl der Neuinfektionen hat neuen RKI-Angaben zufolge erstmals die Schwelle von 30.000 überschritten. Aus technischen Gründen seien aus Baden-Württemberg etwa 3500 Fälle zu wenig übermittelt worden, teilt das Robert-Koch-Institut auf seiner Internet-Seite mit. Diese kommen rechnerisch zu den am Morgen gemeldeten 26.923 bestätigten Neuinfektionen hinzu und sollen den Angaben zufolge ab Freitag in den Fallstatistiken veröffentlicht werden.

12.22 Uhr - 47 Prozent der Bürger in Deutschland wollen sich einer Umfrage zufolge so schnell wie möglich impfen lassen. 40 Prozent der Befragten wollen dagegen lieber erst abwarten, elf 11 Prozent lehnen die Impfung ab, geht aus einer von RTL und ntv in Auftrag gegeben Forsa-Umfrage hervor. Die Befragung fand am 15. Und 16. Dezember statt. Eine Woche zuvor hatten sich lediglich 43 Prozent für eine rasche Impfung ausgesprochen.

12.10 Uhr - Nordrhein-Westfalen will rasch mit den Impfungen gegen das Corona-Virus beginnen. Der Impfstoff werde voraussichtlich ab dem 27. Dezember eintreffen, dann "werden wir in der Lage sein, den Impfstoff zu den Menschen zu bringen", sagt Laschet nach Beratungen mit kommunalen Spitzenverbänden, Städten und Kommunen, Ärztekammern und den Kassenärztlichen Vereinigungen. Mit der Verteilung des Impfstoffs hatte die Landesregierung bereits den Schweizer Logistikkonzern Kühne+Nagel beauftragt.

11.34 Uhr - Die EU kauft mehr Impfstoff von BioNTech und Pfizer. Am Dienstag habe die EU-Kommission beschlossen, ihre Option auszuüben und bis zu 100 Millionen weitere Dosen des Vakzins der beiden Unternehmen zu kaufen, sagt ein Kommissionssprecher. 200 Millionen Dosen waren bereits bestellt. "Wir wollen sicher sein, mehr Dosen zu bekommen, weil die Nachfrage hoch ist", sagte der Sprecher. Biontech lehnte eine Stellungnahme an, von Pfizer war zunächst kein Kommentar erhältlich.

11.18 Uhr - Die Impfungen gegen das Coronavirus sollen in der gesamten Europäischen Union (EU) nach Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach Möglichkeit direkt nach Weihnachten anlaufen. In Deutschland werde am 27. Dezember begonnen, vorausgesetzt die Zulassung des Impfstoffes komme wie geplant, sagt der CDU-Politiker. Auch die anderen EU-Staaten wollten dann in der Lage sein, mit den Impfungen zu beginnen.

11.10 Uhr - Der russische Präsident Wladimir Putin geht davon aus, dass die Realeinkommen in Russland wegen der Corona-Pandemie im laufenden um etwa drei Prozent sinken werden. Das teilt er auf seiner jährlichen Pressekonferenz in Moskau mit. Er erklärt, noch keine Impfung mit dem in Russland entwickelten Impfstoff erhalten zu haben. Er werde sich aber impfen lassen, wenn es möglich sei.

10.37 Uhr - Thailand lockert die Vorschriften für Touristen aus 56 Ländern, um die schwer getroffene Branche wieder anzukurbeln. Nach wie vor müssen Einreisende aber für 14 Tage in einem Hotel in Quarantäne gehen. Touristen aus Ländern wie Austalien, Frankreich un den USA benötigen zwar nun kein Visum mehr, dafür aber eine Bescheinigung darüber, dass sie 72 Stunden vor ihrer Reise nicht mit dem Coronavirus infiziert waren, wie ein Sprecher der thailändischen Covid-19-Taskforce sagt. Zudem müssten die Reisenden einen Platz in einem Quarantäne-Hotel nachweisen. In den zwei Wochen, die sie dort verbringen, würden drei Corona-Tests gemacht. Möglicherweise könne künftig dann die Quarantänezeit verkürzt werden.

10.33 Uhr - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich mit dem Coronavirus angsteckt. Er sei positiv getestet worden, teilt das Präsidialamt in Paris mit.

10.00 Uhr - Nordrhein-Westfalen, die Niederlande und Belgien appellieren an ihre Bürger, die gemeinsamen Grenzen möglichst nicht zu überqueren. "Tragen Sie das Virus nicht über die Grenze", sagt NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in einer gemeinsamen Video-Botschaft. "Fahren Sie wirklich nur über die Grenze, wenn es notwendig ist", betont der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte. "Das ist der einzige Weg, das Virus zu besiegen", fügt sein belgischer Kollege Alexander De Croo hinzu. "Blijf thuis! Rester chez soi! Bleib zu Hause!", appellieren die drei Politiker.

09.52 Uhr - Der Chef der irischen Gesundheitsbehörde warnt vor einem Anstieg der Infektionen nach Weihnachten. Durch Treffen über die Feiertage könne ein "explosives Gemisch" entstehen, das dann nach Weihnachten zu einem Anstieg der Coronafälle führen könnte, sagt Paul Reid dem Radiosender RTE. Zuletzt habe die Zahl der positiven Test wie auch die Nachfrage nach Tests zugenommen. Irland hat eine der niedrigsten Infektionsraten in Europa.

09.21 Uhr - Bulgarien verlängert eine Reihe von Beschränkungen bis Ende Januar. Weiterführende Schulen, Einkaufszentren, Gastronomie und Fitnessstudios blieben bis Ende Januar geschlossen, teilt die Regierung mit. Nach den Neujahrsferien sollen nur Grundschulen und Kindergärten den Betrieb wieder aufnehmen. Ursprünglich war die Öffnung für weitere Bereiche für den 21. Dezember geplant. Das Land mit sieben Millionen Einwohnern hat wegen des schlecht ausgerüsteten Gesundheitssystems eine der höchsten Covid-19-Sterblichkeitsraten in der EU.

08.07 Uhr - Die japanische Hauptstadt Tokio meldet mit 822 Neuinfektionen einen neuen Höchststand. Das Gesundheitssystem ist den Behörden zufolge so stark belastet, dass die Alarmstufe für die medizinischen Kapazitäten auf die höchste von vier Stufen angehoben wurde. Alle freien Ressourcen seien ausgeschöpft, sagte ein Ärztevertreter. Die Zahl der Covid-19-Patienten müsse sinken.

07.35 Uhr - Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, rechnet mit 50.000 Impfdosen, die in der kommenden Woche Nordrhein Westfalen zugewiesen werden. Damit könnten 25.000 Menschen geimpft werden, da drei Wochen später eine zweite Impfung erfolgen müsse, sagt Bergmann im ZDF. "Diese 25.000 Personen werden vorzugsweise in den Heimen geimpft werden, dazu zählen die Bewohner aber auch Pflegerinnen und Pfleger, die in den Heimen arbeiten." Im Bezirk Nordrhein gebe es ausreichend Personal, das die Impfungen vornehmen könne. Bereits seit dem Frühjahr hätten sich über 4000 Ärzte und medizinisches Personal bereiterklärt, mitzuwirken.

07.30 Uhr - In Südkorea steigt die Zahl der Coronavirus-Toten auf 22, ein neuer Höchststand in dem Land, wie die Gesundheitsbehörde mitteilt. Binnen 24 Stunden wurden 1014 Neuansteckungen gemeldet, 423 davon aus der dicht bevölkerten Hauptstadt Seoul. Aus Angst vor härteren Beschränkungen kam es dort auch zu Hamsterkäufen. Südkorea galt lange Zeit als Musterbeispiel im Kampf gegen die Pandemie und hatte das Virus im Frühjahr und Sommer erfolgreich eingedämmt. Nun macht dem Land die bislang stärkste Infektionswelle zu schaffen. Insgesamt sind in Südkorea 46.453 Infektionen und 634 Todesfälle registriert.

06.57 Uhr - Die USA verzeichnen mit mindestens 3580 Corona-Todesfällen einen neuen Höchstwert. Die Zahl der Menschen, die an oder mit dem Virus starben, stieg in den Vereinigten Staaten damit auf 307.767, wie aus einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten hervorgeht. Die Zahl der Infektionen legte um mindestens 232.255 auf 16,92 Millionen zu. Die USA weisen in der Pandemie weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.

06.29 Uhr - Indien meldet den vierten Tag in Folge weniger als 30.000 Neuinfektionen. Die Zahl der bestätigten Ansteckungen stieg binnen 24 Stunden um 24.037 auf rund 9,96 Millionen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Damit hält der Abwärtstrend seit dem Tageshöchststand von 97.000 Neuinfektionen im September an. Indien weist nach den USA weltweit die meisten Ansteckungen auf. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 382 auf 144.451.

05.40 Uhr - Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, plädiert für die Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen, wenn alle impfbereiten Menschen eine Impfung erhalten haben. "Wenn jeder, der es möchte, eine Impfung bekommt, können wir auch die Beschränkungen aufheben", sagt Gassen dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND/Freitag). Wer sich nicht impfen lassen möchte, müsse dann mit dem Risiko leben, an Covid-19 zu erkranken oder gar daran zu sterben. "Es kann nicht sein, dass der Rest der Gesellschaft dauerhaft auf Impfverweigerer Rücksicht nehmen muss." Er rechne mit einer Durchimpfung der Bevölkerung bis zur Sommer.

05.07 Uhr - Das Robert-Koch-Institut verzeichnet 26.923 bestätigte neue Fälle innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Tags zuvor wurden 27.728 Neuinfektionen gemeldet. Insgesamt liegt die Zahl der Infektionen in Deutschland damit bei 1.406.161. Es starben weitere 698 Menschen an oder mit dem Virus, insgesamt 24.125. Die Sieben-Tage-Inzidenz fällt auf 179,2 von 179,8 am Vortag. Bund und Länder streben das Ziel von 50 an. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich innerhalb von sieben Tagen neu anstecken.

05.05 Uhr - DGB-Chef Reiner Hoffmann bezeichnet die geplanten finanziellen Hilfen für Eltern, die ihre Kinder wegen des Lockdowns zu Hause betreuen müssen, "nur als einen ersten Schritt". Auch die Arbeitgeber müssten mehr tun, sagt Hoffmann der Zeitung "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). Jetzt sei das soziale Gewissen der Arbeitgeber gefordert, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Freistellungen zu ermöglichen. Eltern bräuchten einen klaren gesetzlichen Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber, eine Aufstockung der Entschädigung und die unbürokratische Auszahlung der Leistung, denn sie könnten nicht Erziehungsarbeit und Berufstätigkeit gleichzeitig leisten. Die Regierung hatte am Mittwoch beschlossen, Eltern im Lockdown eine monatliche staatliche Verdienstausfallentschädigung von bis zu 2016 Euro zu zahlen.

04.42 Uhr - Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, rechnet mit einem Scheitern des seit Mittwoch geltenden harten Lockdowns. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir bis zum 10. Januar eine relevante Absenkung der Infektionsraten und schon gar nicht der Todesfälle erreichen werden", sagt Gassen dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND/Donnerstag). Daran werde auch eine Verlängerung nichts ändern. Es sei schwer vorstellbar, dass der von der Politik als Messlatte genannte Wert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen durch einen Lockdown nachhaltig unterschritten werde - "egal, ob der Lockdown nun drei oder zehn Wochen dauert". Zur Senkung der Todesfälle fordert Gassen daher tägliche Tests des Personals in Alten- und Pflegeheimen. Zudem dürfe kein Besucher ein Heim ohne negativen Schnelltest betreten.

04.16 Uhr - Die Bundesländer werden impfberechtigte Bürger unmittelbar nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs der Partner BioNTech und Pfizer teils direkt anschreiben und sie dazu einladen, einen Termin in einem Impfzentrum zu vereinbaren. Das berichtet die Zeitung "Bild" (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf Angaben aus Gesundheitsministerien und -behörden der Länder. Darüber hinaus gebe es Planungen, Impftermine per Telefon-Hotlines und auf Webseiten der Länder zu vergeben, heißt es in dem Bericht.

00.55 Uhr - Nach Angaben seines Übergangsteams soll der designierte Präsident Joe Biden kommende Woche die erste Dosis der Impfung gegen Covid-19 erhalten. Der 78-jährige gehört aufgrund seines Alters zur Riskiogruppe. Vizepräsident Mike Pence werde bereits am Freitag während einer öffentlichen Veranstaltung geimpft, teilt das Weiße Haus mit.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

 

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
07.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freie Lehrstellen erreichen kritisches Niveau: Was Unternehmen jetzt tun müssen
07.05.2024

Der Lehrstellenmangel verschärft sich: Demografischer Wandel und veränderte Berufspräferenzen der Generation Z führen zu einem...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Investitionsschreck Deutschland: Internationale Investoren meiden deutsche Projekte
07.05.2024

Ausländische Unternehmen haben im vergangenen Jahr immer weniger in Deutschland investiert. Die Anzahl der Projekte ausländischer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nachlassende Nachfrage: Deutsche Industrie verzeichnet erneut weniger Aufträge
07.05.2024

Trotz einer vielversprechenden Entwicklung im März kämpfen Deutschlands Exporteure nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten.

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...