Ratgeber
Anzeige

Die Entertainment-Branche bringt die Wirtschaft in Schwung

Lesezeit: 3 min
28.08.2023 17:10
Unterhaltung ist heute zum dominanten Freizeitvergnügen geworden. Dabei zeigte sich in den letzten Jahren ein interessanter Trend.
Die Entertainment-Branche bringt die Wirtschaft in Schwung
pixabay.com

Wo früher Kino und Musik dominiert, haben heute Games die Vorherrschaft übernommen. Statistiken beweisen, dass die Industrie ihre Verfolger bereits weit hinter sich gelassen hat.

Dabei zeigt sich, dass die Branche ein nicht zu unterschätzender Faktor ist, wenn es darum geht, Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern. Das gilt für zahlreiche Bereiche, egal ob es sich dabei um die Hochkultur, Konzerte oder die Spielbanken dreht. Denn genau wie in der Automobil-Branche profitieren auch in der Unterhaltungsindustrie zahlreiche Partner und Zulieferer. So beschäftigten beispielsweise die Glücksspielanbieter in Deutschland mehr als 60.000 Menschen. Nimmt man die Zulieferindustrie noch dazu, kommt man auf rund 220.000 Arbeitsplätze, die direkt oder indirekt vom Erfolg der Unternehmen abhängig sind.

Spezialisten aus allen Bereichen sind gefragt

Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Firmen online oder offline tätig sind. Die lizenzierten Branchengrößen wie PokerStars Vegas Casino beschäftigen nicht nur Mitarbeiter aus der Hochtechnologie, sondern auch Zahlungsspezialisten, Online-Sicherheitsexperten und Mitarbeiter im Kundenservice. Nur so können sie sicherstellen, dass ihre Angebote rund um die Uhr verfügbar sind. Immerhin laufen hier die Zahlungsströme von den Kunden über unterschiedlichsten Anbieter auf ein getrenntes Kundenkonto, das die Sicherheit der Gelder garantiert.

Das Unternehmen zählt zu jenen Anbietern, die seit der Gesetzesreform von 2021 ihre Dienste auf Basis einer vom Staat erteilten Lizenz auch in Deutschland auf den Markt bringen dürfen. Zu den Angeboten zählen nicht nur klassische Casinospiele wie Spielautomaten, sondern auch das Kartenspiel Poker. Dieses ist in seiner Online-Variante zu einem Fixpunkt in der Angebotspalette von PokerStars geworden und hat auch in Deutschland viele Fans. Die Aufsicht der deutschen Behörden garantiert die seriösen Abläufe und damit die Vertrauenswürdigkeit.

Die Marktöffnung belebt das Geschäft

Welche Vorteile ein regulierter Markt auch für den Staat bedeutet, hat auch Deutschland längst erkannt. Lange Jahre versuchte man hierzulande die staatlichen Spielbanken vor Konkurrenz zu schützen. Doch dieser Zugang hat sich mittlerweile deutlich gedreht. Nach Kritik durch die EU entschloss sich Deutschland zu einer grundlegenden Reform seiner Gesetzgebung. Der neue Deutsche Glücksspielstaatsvertrag öffnete den Markt und macht diesen auch für Anbieter aus dem Ausland frei.

Seither können Unternehmen eine Lizenz für Deutschland beantragen und nach Erfüllung der Auflagen ihre Spiele auf dem deutschen Markt anbieten. Diese Reform eröffnet für Deutschlands Kunden neue Möglichkeiten, die ihnen bis zum 1. Juli 2021 verwehrt waren. Doch auch der Staat genießt zahlreiche Vorteile, denn er profitiert von gestiegenen Steuereinnahmen und der hohen Nachfrage nach qualifizierten Arbeitsplätzen. Diese wiederum verschaffen dem Staat über den Umweg der Beschäftigung zusätzliche Steuereinnahmen.

Beyoncé und Taylor Swift lassen die Kassen klingeln

Doch noch bewegen die Stars aus der Musikindustrie die Massen. Zwei Beispiele haben in den letzten Monaten dabei für enormes Aufsehen gesorgt. Der Chefvolkswirt der Danske Bank, Michael Grahn bezichtigte einen amerikanischen Popstar für die gestiegene Inflation in Schweden verantwortlich zu sein. Diese scheint sich hartnäckiger als erwartet zu erweisen, doch in diesem Fall wurde sie tatsächlich durch zwei Konzerte ausgelöst. Was auf den ersten Blick absurd erscheint, hatte jedoch einen nachvollziehbaren Grund.

R&B-Superstar Beyoncé startete ihre laufende Tournee diesmal im hohen Norden Europas. Die Preise für die Eintrittskarten zur Show waren im Vergleich zu den USA deutlich günstiger. Das hatte einen unerwarteten Effekt. Zahllose Fans flogen lieber nach Schweden, anstatt in der Heimat astronomische Preise für die Show zu bezahlen. Doch dieser Ansturm wirkt sich auch auf die Hotellerie und Gastronomie des Landes aus. Die beiden Konzerte in Stockholm zogen jeweils 46.000 Besucher an, diese belagerten in Folge die Hotels und Restaurants der Stadt und sorgten für Rekordumsätze. Damit trieben sie die schwedische Inflation im Mai, laut Ansicht des Experten, auf 9,7 Prozent.

Als wäre dies noch nicht beeindruckend genug, legte ihre Kollegin Taylor Swift noch einmal kräftig nach. Deren Welttournee bricht aktuell weltweit alle Rekorde. Beobachter spekulieren bereits darüber, ob es der Amerikanerin gelingen wird, als erster Popstar der Geschichte eine Tournee zu absolvieren, die mehr als 1 Milliarde Dollar Umsatz erwirtschaftet.

Doch bei dieser Summe handelt es sich lediglich um die Zahlen, die bei den Shows umgesetzt werden. Hier noch nicht mit eingerechnet sind die Umsätze, die durch die Konzerte des größten Popstars der Welt ausgelöst werden. Ein Forschungsinstitut hat errechnet, dass die Shows allein in den USA zu Umsätzen in Höhe von 4,6 Milliarden Dollar führen werden. Eine Umfrage in Denver hat ergeben, dass Taylor Swift-Fans pro Kopf durchschnittlich 1.327 Dollar vor Ort ausgegeben haben.

Kein Wunder also, dass sich der örtliche Tourismus über Zahlen freut, wie es sie seit Jahren nicht mehr gegeben hat. Hotel-Buchungsplattformen berichten von Auslastungsraten in Höhe von 100 Prozent in den Konzertstädten. Die Preise für die Unterkünfte haben sich rund um die Events verdreifacht.

Sie garantieren der Hotellerie und den Restaurants Rekordumsätze, die diese nach einigen schwierigen Jahren auch dringend benötigen. Die Entertainment-Branche kann sich also angesichts dieser Rekorde darauf verlassen, dass sich ihre Kunden auch weiterhin auf die Suche nach spektakulärer Unterhaltung machen werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...