Politik

Putin kontert Biden, fordert ihn zu Live-Fernsehdebatte heraus

Lesezeit: 1 min
18.03.2021 14:22  Aktualisiert: 18.03.2021 14:22
Russlands Präsident Putin antwortete heute auf die massiven Vorwürfe des amerikanischen Amtskollegen.
Putin kontert Biden, fordert ihn zu Live-Fernsehdebatte heraus
Wladimir Putin. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der russische Präsident Wladimir Putin hat seinem US-Kollegen Joe Biden nach dessen schweren Vorwürfen "Gesundheit" gewünscht. "Was die Äußerungen meines amerikanischen Kollegen angeht, so sind wir wirklich, wie er sagte, persönlich miteinander bekannt. Was ich ihm antworten würde? Ich würde ihm sagen: Bleiben Sie gesund! Ich wünsche ihm Gesundheit", so Putin am heutigen Donnerstag. Biden hatte in einem Interview des US-Fernsehsenders ABC zuvor die Frage bejaht, ob er Putin für einen "Killer" halte. Der Kreml hatte die Äußerungen als "sehr schlimm" bezeichnet.

Seine Wünsche für Biden seien "ohne Ironie und ohne Scherz", betonte Putin bei einer Videoschalte mit Bürgern auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim, die ihren siebten Jahrestag des Beitritts zu Russland feierte.

Der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RT zufolge sagte Putin, dass die Einschätzungen zu anderen Ländern so seien, als „ob man in den Spiegel“ schaue. „Wenn wir als Kinder früher auf dem Spielplatz miteinander stritten, sagten wir immer: ‚Was auch immer du über andere sagst, ist, was du selbst bist‘“, zitiert RT Putin.

Und er holte noch weiter aus, indem er den USA die Tötung von Schwarzen und amerikanischen Ureinwohnern vorwarf. Der russische Präsident meinte, dass Biden in den Spiegel schauen solle. Er warf den USA mit Blick auf ihre Geschichte einen "Genozid an den Indianerstämmen" vor und die Vernichtung von Schwarzen. "Die Vereinigten Staaten sind das einzige Land auf der Erde, das eine Atomwaffe abgeworfen hat - noch dazu auf ein Land ohne Kernwaffen: gegen Japan am Ende des Zweiten Weltkrieges, gegen Hiroshima und Nagasaki." Dafür habe es keinen militärischen Grund gegeben. "Das war die direkte Auslöschung der zivilen Bevölkerung", sagte Putin.

Biden hatte in dem Interview mit dem Sender ABC auf Nachfrage auch erzählt, er habe Putin bei einem Treffen in der Vergangenheit mal offen gesagt, er halte ihn für seelenlos. "Ich war allein mit ihm in seinem Büro." Er habe Putin in die Augen geschaut und gesagt: "Ich glaube nicht, dass Sie eine Seele haben." Putin habe ihn angeschaut und geantwortet: "Wir verstehen uns."

Auch Putin sagte, dass Russland zur Zusammenarbeit mit den USA bereit sei - allerdings gemäß seiner eigenen Interessen und zu seinen Bedingungen. Der Kremlchef schlug Biden außerdem ein Gespräch in den nächsten Tagen vor - "aber unter der Bedingung, dass wir das faktisch live machen, wie man so sagt online". Am Wochenende wolle er "in die Taiga fahren, um ein bisschen zu entspannen", sagte Putin im Staatsfernsehen. Am Freitag oder Montag hätte er aber Zeit.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Tarifverhandlungen 2024 könnten Preisanstieg befeuern - es droht Inflationsspirale
18.04.2024

Die anstehenden Tarifverhandlungen in den großen Industrien bedrohen die Preisstabilität in Deutschland: Eine IW-Studie sieht das...

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Die zwei Männer sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel bedroht Mittelstand mehr als teure Energie
18.04.2024

Ein Mangel an geeignetem Personal ist für viele Firmen in Deutschland Alltag. Im Mittelstand ist der Fachkräftemangel laut einer neuen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes trotzt dem Trend: Jetzt soll sogar ein Maybach-Van die Besserverdiener locken
18.04.2024

Das Interesse an Elektro-Fahrzeugen in Deutschland ist verhalten. Während VW und Tesla das bei den Zulassungszahlen bemerken, nutzen die...

DWN
Politik
Politik Warum Kürzungen in der Flüchtlingspolitik nicht hilfreich sind
18.04.2024

Immer mehr Politiker und Wirtschaftsexperten fordern eine Neuanpassung der Asylpolitik. Aktuell finden kontroverse Maßnahmen wie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...