Finanzen

Dax gibt nach, Krypto-Währungen brechen ein

Nach neuen Rekorden am Vortag gibt der Dax am Mittwoch deutlich nach. Die Furcht vor einer steigenden Inflation belastet.
19.05.2021 13:44
Aktualisiert: 19.05.2021 13:44
Lesezeit: 2 min
Dax gibt nach, Krypto-Währungen brechen ein
Der Börsengang des Softwareanbieters Suse wird am Mittwoch mit Spannung beobachtet. (Foto: dpa) Foto: Arne Dedert

Europas Anleger nutzen die rekordhohen Aktienstände für Gewinnmitnahmen. Dax und EuroStoxx50 gaben am Mittwoch jeweils mehr als ein Prozent nach auf 15.178 beziehungsweise 3954 Punkte. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex zeitweise ein Rekordhoch von 15.538,01 Zählern erreicht. Vor der Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten geldpolitischen Beratungen der US-Notenbank am Abend (MESZ) fürchteten sich Anleger vor steigendem Inflationsdruck und einer vorgezogenen Straffung der ultra-lockeren Geldpolitik.

"Die Unsicherheit in Sachen Inflation und Zinsen bleibt und führt dazu, dass Anleger jeden größeren Kurssprung als Gelegenheit für Gewinnmitnahmen nutzen", sagte Analyst Milan Cutkovic vom Handelshaus Axi. Die Inflation in der Euro-Zone stieg vor allem wegen teurerer Energie weiter und hat nun mit 1,6 Prozent den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht, wie aus den am Mittwoch vorgelegten Zahlen hervorging.

Auch der steigende Euro könne den europäischen Märkten kurzfristig zu schaffen machen, sagte Cutkovic. Nachdem die Gemeinschaftswährung über die Marke von 1,2210 Dollar kletterte, sei eine Fortsetzung der Rally in Richtung 1,2350 Dollar nur noch eine Frage der Zeit. Ein starker Euro macht Produkte aus Europa im Ausland teurer und belastet damit Exportfirmen.

BITCOIN & CO IM SINKFLUG

Nach unten ging es zur Wochenmitte auch bei Krypto-Währungen. Neue Beschränkungen in China drückten Bitcoin unter die Marke von 40.000 Dollar. Damit lag die größte und bekannteste Kryptowährung rund 40 Prozent unter ihrem Rekordhoch vor einem Monat. Einen Teil der Verluste machte Bitcoin im Handelsverlauf jedoch wieder wett und schaffte es wieder über die 40.000 Dollar-Hürde. Die zweitwichtigste digitale Währung Ether, die mit dem Ethereum-Blockchain-Netzwerk verbunden ist, gab rund 15 Prozent auf 2875 Dollar nach.

Angeheizt wurde der Preisverfall durch Ankündigungen Chinas, Finanzinstituten zu verbieten, Dienstleistungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen anzubieten. Damit verschärften die chinesischen Regulierungsbehörden ihr Durchgreifen bei digitalen Währungen. Viele der neuen Regelungen erweiterten frühere Beschränkungen und schlossen Schlupflöcher.

BÖRSENSTART VON SUSE

Der Linux-Softwareanbieter Suse legte in Frankfurt zunächst einen verhaltenen Börsenstart hin. Die Aktien gingen am Mittwoch mit 29,50 Euro in den Handel und damit unter dem Ausgabepreis von 30 Euro pro Aktie. Im weiteren Verlauf fingen sich die Papiere aber und notierten am Mittag bei 30,33 Euro. Die Marktkapitalisierung liegt bei rund fünf Milliarden Euro. Angesichts der volatilen Märkte hatte der Nürnberger Konzern den Ausgabepreis am unteren Ende der Preisspanne von 29 bis 34 Euro angesetzt. Der Börsengang von Suse ist das größte Software-IPO des Jahres in Europa.

Die Furcht vor einer weltweiten Halbleiterknappheit machte erneut Chip-Werten zu schaffen. ASM International, ASML und Infineon gaben jeweils mehr als zwei Prozent nach.

Bei den Einzelwerten legte der britische Infrastruktur-Investor John Laing Group rund elf Prozent zu. Die US-Beteiligungsgesellschaft KKR will das Unternehmen für rund zwei Milliarden Pfund übernehmen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Immobilien
Immobilien Über den Wolken: Sky City 1000 – eine Zukunftsvision gegen Wohnraummangel
28.12.2025

Die japanische Hauptstadt Tokio wächst – schneller als die Stadt es verkraftet. Allein 2024 kamen zehntausende Menschen hinzu, im...

DWN
Technologie
Technologie Batteriespeicher: Warum RWE den Takt für Europas Netze vorgibt
28.12.2025

Ein deutscher Energiekonzern baut in Wales den größten Batteriespeicher Großbritanniens und verschiebt damit die Kräfteverhältnisse in...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 52: Die wichtigsten Analysen der Woche
28.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 52 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswagen, Vorführwagen, Tageszulassung: So sparen Sie beim Autokauf
28.12.2025

Wer beim Auto kaufen sparen will, muss nicht zwingend zum alten Gebrauchten greifen. Jahreswagen, Vorführwagen und Tageszulassung wirken...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Föderale Modernisierungsagenda: 200-Punkte-Programm für Bürokratieabbau – ist das der große Wurf?
28.12.2025

Bund und Länder haben ein Paket beschlossen, das den Staat schlanker und schneller machen soll. Über 200 Maßnahmen zielen auf Bürger,...

DWN
Politik
Politik Steuern, Deutschlandticket, Musterung – die Änderungen 2026 im Überblick
27.12.2025

2026 bringt spürbare Änderungen bei Lohn, Rente, Steuern und Alltag. Manche Neuerungen entlasten, andere verteuern Mobilität oder...

DWN
Panorama
Panorama Keine Monster, keine Aliens: Prophezeiungen für 2025 erneut widerlegt
27.12.2025

Düstere Visionen und spektakuläre Vorhersagen sorgen jedes Jahr für Schlagzeilen – doch mit der Realität haben sie meist wenig zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen E-Mail-Betrug im Mittelstand: Die unterschätzte Gefahr im Posteingang – und welche Maßnahmen schützen
27.12.2025

E-Mail-Betrug verursacht im Mittelstand mehr Schäden als Ransomware. Stoïk, ein auf Cybersecurity spezialisiertes Unternehmen, zeigt,...