Finanzen

Die Notenbanken wollen ein Verbot von Bitcoin – Kampagne hat begonnen

Die Stimmen, die ein Verbot der dezentralen Kryptowährung Bitcoin fordern, werden lauter. Führende US-Medien haben bereits eine mediale Kampagne gegen Kryptowährungen gestartet. Der Bitcoin ist möglicherweise in Gefahr.
29.05.2021 12:46
Aktualisiert: 29.05.2021 12:46
Lesezeit: 2 min
Die Notenbanken wollen ein Verbot von Bitcoin – Kampagne hat begonnen
Bitcoin-Besitzer könnten bald Probleme bekommen. (Foto: dpa)

„Droht nach der Party ein Bitcoin-Verbot? Die USA wollen die massiven Spekulationen eindämmen, China und Südkorea bereiten bereits ein Verbot von Bitcoins vor und die EZB denkt ebenfalls über eine solche Maßnahme nach. Die Bundesbank wiederum sieht dafür hohe Hürden“, so Ralf Hartmann in einem „GeVestor“-Beitrag.

Ein Bitcoin-Verbot sei dann möglich, wenn Gefahren für die Realwirtschaft drohen. „Doch mit ihr gibt es zunächst kaum Verflechtungen. Allerdings dürfte es bald an anderer Stelle einen direkten Bezug zur Realwährung geben: Verluste, die mit den frisch zugelassenen Bitcoin-Futures und möglichen weiteren Derivaten in Dollar entstehen, können im Milliardenbereich auf die Finanzwirtschaft durchschlagen. Das Bedrohungspotenzial hängt von der Ausprägung eines Hypes mit entsprechenden Derivaten ab. Insofern war die Entscheidung der US-Börsenaufsicht durchaus mutig (…) Der Bitcoin ist für die meisten Staaten zu anarchisch und unkontrolliert. Gerade China, wo er extrem beliebt ist, wird massiv gegen Kryptowährungen angehen. Aber auch in Europa ist mit Beschränkungen zu rechnen. Schon das Bargeld gerät zunehmend unter Beschuss“, so Hartmann.

In einem aktuellen Beitrag argumentierte das „Wall Street Journal“: „Die Existenz von Bitcoin und dem Rest nützt niemandem außer Kriminellen und Spekulanten.“ Doch das „Atlantic Council“ argumentiert, dass ein Verbot des Bitcoins Fehl am Platz wäre. Es sei nicht angebracht, einen Vermögenwert, in den 46 Millionen US-Amerikaner investiert haben, zu kriminalisieren. „Die Kriminalisierung von 14 Prozent der US-Bevölkerung für den bloßen Besitz von Verschlüsselungsschlüsseln würde eine Form der Masseninhaftierung darstellen, die unter anderem dem aktuellen politischen Konsens über die Reform der Strafjustiz zuwiderläuft. Wie viele Tausende von Gerichtsverfahren würde die Beschlagnahme all dieser Bitcoins erfordern? (Zum Vergleich: In den 1930er Jahren ordnete die US-Regierung Beschränkungen für bestimmte Verwendungen von Gold an, die Gegenstand intensiver Rechtsstreitigkeiten waren und vom Obersten Gerichtshof nur knapp bestätigt wurden . Bemerkenswert ist, dass das Recht auf Goldbesitz in den 1970er Jahren wiederhergestellt wurde).“

Forbes“ wörtlich: „Eine wachsende Zahl von Zentralbanken (rund 86 Prozent, nach Angaben der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) untersucht aktiv die Entwicklung digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs), um ,ihr Territorium vor Kryptowährungen zu verteidigen‘, sagten Analysten der Bank of America in eine Mittwochsmitteilung an die Kunden.“

Eine Kriminalisierung des Bitcoins wäre eigentlich nur logisch, wenn man bedenkt, dass die Notenbanken digitale Zentralbankwährungen (CBDC) einführen wollen. Die dezentralen Kryptowährungen, die von den Notenbanken nicht kontrolliert werden können, stellen für die Notenbanken ein Gefahr dar. Es geht in erster Linie darum, dass die Notenbanken die totale Kontrolle über den Finanz- und Kryptomarkt erlangen wollen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...