Weltwirtschaft

Spekulation um Freigabe der strategischen Ölreserven setzt Preise unter Druck

Lesezeit: 1 min
18.11.2021 13:00
Die Debatte um eine Freigabe der strategischen Ölreserven hat die Ölpreise unter Druck gesetzt. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verbilligte sich am Donnerstag zeitweise um mehr als ein Prozent auf 79,28 Dollar.
Spekulation um Freigabe der strategischen Ölreserven setzt Preise unter Druck
Die Sonne geht am Horizont an der britischen Ostküste hinter einer Ölplattform auf. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Debatte um eine Freigabe der strategischen Ölreserven hat die Ölpreise unter Druck gesetzt. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verbilligte sich am Donnerstag zeitweise um mehr als ein Prozent auf 79,28 Dollar. Das war der tiefste Stand seit sechs Wochen. US-Öl WTI fiel um 1,4 Prozent auf 77,50 Dollar pro Fass. Einem Reuters-Bericht zufolge wollen die USA andere wichtige Verbrauchsländer wie Japan, Südkorea, Indien und China dazu bringen, ihre Notfallreserven anzuzapfen.

„Eine koordinierte Aktion hätte sicher einen größeren Einfluss auf den Ölmarkt als wenn nur die USA alleine diesen Weg gehen würden“, erklärte Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann. Zuletzt habe es eine solche Aktien vor zehn Jahren gegeben, als der Bürgerkrieg in Lybien zu einem Ausfall der dortigen Ölproduktion führte. „Die USA wollen ihre Inflation in den Griff bekommen und China hätte womöglich nichts dagegen, niedrigere Ölpreise zu sehen“, sagte John Driscoll, Geschäftsführer von der Beratungsfirma JTD Energy.

Rohstoffanalyst Vivek Dhar von der Commonwealth Bank of Australia geht davon aus, dass der aktuelle Preisrutsch nur temporärer Natur ist. „Die Freigabe strategischer Lagerbestände wird die Ölpreise wahrscheinlich nur vorübergehend senken. Es besteht eine gute Wahrscheinlichkeit, dass die Märkte ein solches Ereignis bereits eingepreist haben.“ Die Ölpreise waren im Oktober auf den höchsten Stand seit sieben Jahren geklettert und gelten als ein Grund für den Inflationsanstieg in vielen westlichen Ländern.

„Als Präsident Joe Biden Anfang des Jahres die OPEC zum ersten Mal aufforderte, die Produktion zu erhöhen, zog er eine wütende Reaktion des Gouverneurs von Texas, Greg Abbott, auf sich, der Biden sagte, er solle sich ,zurückziehen‘ und amerikanische Unternehmen um das Versorgungsproblem kümmern, das die Kraftstoffpreise in die Höhe trieb“, so „Oilprice.com“.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...