Wirtschaft

Platz an der Sonne: Wie der „Great Reset“ dem IWF zur Weltmacht verhilft

Die „Great Reset“-Initiative wird einem Edelmetal-Fachmann zufolge zugunsten des IWF ausfallen. „Pläne, die früher vielleicht als reine Spekulation oder Verschwörungstheorien abgetan worden waren, werden jetzt von Menschen auf den höchsten Machtebenen offen vorangetrieben“, meint er.
30.12.2021 18:10
Aktualisiert: 30.12.2021 18:10
Lesezeit: 2 min

Stefan Gleason, Präsident des Edelmetallunternehmens „Money Metals Exchange“, führt in einem Beitrag der Finanzwebseite „Fxstreet“ aus: „Wenn der Great Reset von globalistischen Denkfabriken und Technologie-Milliardären und ihren verbündeten Medieneliten, Regierungen, Schulen und Konzernen fortschreitet, was wird dann als nächstes ,zurückgesetzt‘ (,Reset‘, Anm.d.Red.)? Unterstützer der allumfassenden Great Reset-Agenda des Weltwirtschaftsforums blicken auf große Veränderungen für das globale Währungssystem. Pläne, die früher vielleicht als reine Spekulation oder Verschwörungstheorien abgetan worden waren, werden jetzt von Menschen auf den höchsten Machtebenen offen vorangetrieben.“

Die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Joe Biden komme direkt aus der Rhetorik der Treiber des „Great Reset“. Deshalb betone Biden immer wieder die Floskel „Build Back Better“.

Gleason wörtlich: „Bidens Agenda für die Wirtschaft wird nun von US-Finanzministerin Janet Yellen angeführt. Die ehemalige Vorsitzende der US-Notenbank Fed hat ein besonderes Interesse daran gezeigt, Kryptowährungen auszumerzen und die Reichweite des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu erweitern – der letztendlich der Emittent einer neuen globalen digitalen Währung sein könnte.“

Die Zentralbanker seien zutiefst verärgert über den Aufstieg des Bitcoins. Yellen habe Bitcoin als „eine extrem ineffiziente Art, Transaktionen durchzuführen“ verspottet, weil „die Menge an Energie, die bei der Verarbeitung dieser Transaktionen verbraucht wird, atemberaubend ist“.

„Grundsätzlich unterstützen Yellen und ihre globalen zentralen Planungskohorten die Digitalisierung des Geldes. Tatsächlich sind sie begeistert von den Aussichten, das zirkulierende Papiergeld durch digitale Token zu ersetzen. Sie wollen nur sicherstellen, dass diese Ziffern von Regierungen und Zentralbanken ausgegeben und kontrolliert werden“, so Gleason.

Ende Februar 2021 teilte Yellen den G20-Staaten mit, dass die USA eine neue Ausgabe der internationalen Währungsreserven des IWF, bekannt als Sonderziehungsrecht (SZR), unterstützen würden. Im Jahr 2011 gab der IWF seinen ersten Entwurf heraus, um den US-Dollar als Weltreservewährung durch ein globales SZR-Regime zu ersetzen. Und 2016 fügte der IWF den chinesischen Yuan in den SZR-Korb hinzu und erhob damit Chinas kommunistische Regierung zu einer prominenten Rolle auf der Weltwährungsbühne.

Die IWF-Chefin Kristalina Georgieva führt am Ende einer Mitteilung über den „Great Reset“ aus: „Ich möchte mit einem Beispiel aus der Vergangenheit schließen. William Beveridge legte mitten im Zweiten Weltkrieg 1942 seinen berühmten Bericht vor, in dem er projizierte, wie Großbritannien das angehen sollte, was er die ,fünf riesigen Übel‘ nannte. Dieser berühmte ,Beveridge Report‘ führte nach dem Krieg zu einem besseren Land - einschließlich der Schaffung des National Health Service, der heute in Großbritannien so viele Menschenleben rettet. Zu dieser Zeit wurde auch meine Institution, der IWF, gegründet - auf der Bretton Woods-Konferenz. Jetzt ist also der Moment gekommen, um die Seite umzublättern - und alle Kraft zu nutzen, die wir haben. Im Falle des IWF verfügen wir über eine finanzielle Kapazität von einer Billion Dollar und ein enormes politisches Engagement. Das ist der Moment, um zu entscheiden, dass die Geschichte darauf als ,Great Reset‘ und nicht als ,Great Reversal‘ zurückblicken wird. Und ich möchte sagen - laut und deutlich -, dass das beste Denkmal, das wir für diejenigen errichten können, die bei der Pandemie ihr Leben verloren haben, darin besteht, eine Welt zu schaffen, die grüner, intelligenter und gerechter ist.“

Der globale Chef-Ökonom der Deutschen Bank sieht den Anbruch einer gefährlichen neuen Phase der Wirtschaftspolitik gekommen, da die Entscheidungsträger weder Inflation noch hohe Schulden als ein Problem ansehen (Mehr HIER).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik EU einig über Importstopp für Gas aus Russland - Kremlsprecher: "EU schadet sich selbst"
03.12.2025

Die EU will bis spätestens Ende 2027 vollkommen unabhängig von russischem Erdgas sein. Das sieht eine Einigung zwischen Vertretern der...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuer auf Kontoguthaben? Marktforscher wollen höhere Ausgaben anreizen
03.12.2025

Die Stimmung der deutschen Verbraucher bleibt auch beim Weihnachtsgeschäft auf dem Tiefpunkt: Das Land der Sparer hält das Geld zusammen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Weniger Feiertage, weniger Wirtschaftskrise? Schwäbische Unternehmenschefin für Streichung von Ostermontag
03.12.2025

Weniger Feiertage = mehr Wirtschaftsleistung? Die Debatte reißt nicht ab. Eine Konzernchefin aus Schwaben macht einen konkreten Vorschlag...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Coca-Cola beklagt Standortbedingungen: Deutschland nicht wettbewerbsfähig
03.12.2025

Der Chef des Coca-Cola-Abfüllers bemängelt die Bürokratie und komplizierte Verhältnisse für Unternehmen. Noch steht er zum Standort...

DWN
Politik
Politik Falsche Daten, statistische Mängel: Deutsche Klimaforscher ziehen Studie zum Klimawandel zurück
03.12.2025

Falsche Wirtschaftsdaten zu Usbekistan, statistische Mängel: Nach einiger Kritik ziehen Klimaforscher eine Studie des Potsdamer Instituts...

DWN
Politik
Politik Sicherheitspolitik: Deutsche Führungsrolle in Europa? Bevölkerung gespalten
03.12.2025

Russland als Bedrohung, Zweifel an den USA, Europa mittendrin: Eine Umfrage im Auftrag der Münchner Sicherheitskonferenz zeigt, wie...

DWN
Politik
Politik Gewerkschaften: Koalition plant Steuerprivileg für Gewerkschaftsbeitrag
03.12.2025

Die schwarz-rote Koalition will den Gewerkschaften den Rücken stärken. Geplant ist eine Steuerersparnis, die die Mitgliedschaft...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hochleistungsteams: Wie Führungskräfte ihre größten Talente verlieren – oder halten
03.12.2025

Wer Spitzenleistungen will, braucht mehr als gute Mitarbeiter. Vertrauen, Offenheit und Konfliktfähigkeit entscheiden darüber, ob Teams...