Deutschland

Stahlindustrie warnt vor Erdgasembargo gegen Russland

Die Stahlindustrie in Deutschland mit Schwergewichten wie Thyssenkrupp und Salzgitter hat vor den Folgen eines Embargos gegen russische Erdgasimporte gewarnt.
22.03.2022 15:17
Lesezeit: 1 min
Stahlindustrie warnt vor Erdgasembargo gegen Russland
Aus einer Bramme wird im Warmbandwerk von Thyssenkrupp Steel Europe ein Warmband mit Hilfe einer Coilbox hergestellt. In der Coilbox wird das bis zu 74 Meter lange Vorband zu einem Coil aufgewickelt - die Vorbandtemperatur bleibt durch das Verfahren über die gesamte Länge nahezu konstant. (Foto: dpa) Foto: Rolf Vennenbernd

"Ohne Erdgas aus Russland wäre eine Stahlproduktion zurzeit nicht möglich", erklärte die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Dienstag. Stahl sei der Basiswerkstoff und Ausgangspunkt nahezu aller industriellen Wertschöpfungsketten. "Ein unmittelbarer Importstopp von russischem Gas würde daher nicht nur zu Produktionsstillständen in der Stahlindustrie, sondern auch zu einem Einbruch der Industrieproduktion in Deutschland und der EU führen."

Der Angriff auf den Frieden in Europa lege schonungslos offen, dass Deutschland rasch Abhängigkeiten reduzieren und die Versorgungssicherheit stärker in den Blick nehmen müsse, betonte Verbandspräsident Hans Jürgen Kerkhoff. "Ein Importstopp für Erdgaslieferungen aus Russland ohne gesicherte Alternativen würde jedoch die Unternehmen der Stahlindustrie in der jetzigen Situation dem Risiko von Zwangsabschaltungen aussetzen." Dies würde direkt zu Produktionsunterbrechungen, Kurzarbeit und gegebenenfalls Beschäftigungsverlusten führen.

Russland ist der größte Erdgaslieferant Deutschlands. Angesichts der russischen Invasion in der Ukraine will die Bundesregierung den Gasbezug auf eine breitere Basis stellen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) setzt dabei unter anderem auf größere Mengen aus den Niederlanden und Norwegen sowie auf den Import verflüssigtem Erdgases (LNG). Einen Stopp russischer Lieferungen lehnt er ab.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Steuern, Deutschlandticket, Musterung – die Änderungen 2026 im Überblick
27.12.2025

2026 bringt spürbare Änderungen bei Lohn, Rente, Steuern und Alltag. Manche Neuerungen entlasten, andere verteuern Mobilität oder...

DWN
Panorama
Panorama Keine Monster, keine Aliens: Prophezeiungen für 2025 erneut widerlegt
27.12.2025

Düstere Visionen und spektakuläre Vorhersagen sorgen jedes Jahr für Schlagzeilen – doch mit der Realität haben sie meist wenig zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen E-Mail-Betrug im Mittelstand: Die unterschätzte Gefahr im Posteingang – und welche Maßnahmen schützen
27.12.2025

E-Mail-Betrug verursacht im Mittelstand mehr Schäden als Ransomware. Stoïk, ein auf Cybersecurity spezialisiertes Unternehmen, zeigt,...

DWN
Technologie
Technologie China überholt Europa: Wie europäische Energieprojekte den Aufstieg befeuerten
27.12.2025

Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zum Aufbau der chinesischen Industrie beigetragen, ohne die langfristigen Folgen zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hoffnung auf den Aufschwung: Kann 2026 die Wirtschaftswende bringen?
27.12.2025

Nach mehreren Jahren der Stagnation und anhaltend schlechter Stimmung in vielen Branchen richtet sich der Blick der deutschen Wirtschaft...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelspolitik ist von Unsicherheit geprägt: Experten erwarten weniger Investitionen
27.12.2025

Die Unsicherheiten in der Handelspolitik lassen die Investitionen schrumpfen und führen zu Wachstumsverlusten. Zölle schaden der...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-Blase: Warum der Hype um die Nvidia und Co. gefährlich werden könnte
27.12.2025

Die weltweite Euphorie rund um künstliche Intelligenz treibt Aktien wie Nvidia und Microsoft in immer neue Höhen und heizt die Diskussion...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflationskrise USA: Warum 2026 zum gefährlichsten Jahr werden könnte
26.12.2025

Die Warnung eines führenden Ökonomen zeichnet ein düsteres Bild für die USA. Die Rückkehr einer hartnäckigen Inflationswelle könnte...