Politik
Anzeige

Immer weniger Kinder: Zeit für die familienpolitische Wende

Unternehmen, Pflegeeinrichtungen, die Rentenkassen: Sie alle stöhnen über zu wenige Mitarbeiter beziehungsweise Beitragszahler. Doch die verkannte Gefahr droht noch aus einer anderen Richtung.
17.07.2022 07:00
Lesezeit: 1 min

Tatsache ist, dass die Folgen der demografischen Entwicklung wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Kinder, der jüngeren, aber zunehmend auch der älteren Generationen schweben. So ächzt das umlagefinanzierte deutsche Rentensystem bereits jetzt unter der Last einer immer älter werdenden Gesellschaft, der immer weniger Beitragszahler gegenüber stehen.

Debatte um Erhöhung des Rentenalters ist nur düsterer Vorbote

Doch die Folgen des demografischen Niedergangs machen nicht beim Rentensystem halt. Der Bevölkerungsschwund wird zunehmend auch zum Bremsklotz für wirtschaftliches Wachstum. Fatal dürfte es werden, wenn jüngere Generationen endgültig realisieren, dass sie Geld in ein System einzahlen, von dem sie mutmaßlich nicht mehr profitieren werden. Jetzt schon werben die Anbieter von Fonds und ETFs damit, eine sichere Alternative zur Rente zu bieten. Das allgemeine Vertrauen in die staatliche Altersvorsorge schwindet zunehmend. Die gesellschaftlichen Folgen sind unabsehbar – neben zunehmend verloren gehender Solidarität zwischen den Generationen steht letztlich auch der Sozialstaat auf dem Spiel.

Verschiedene Staaten versuchen, mit einer angepassten Familienpolitik gegenzusteuern. Doch Kinder und Familien verringern die berufliche Mobilität, und je höher das potenzielle Einkommen einer Frau, desto höher sind die finanziellen Verluste, die sie bei Gründung einer Familie hinnehmen müsste. Dementsprechend schwierig dürfte sich ein Gegensteuern, selbst bei großem politischen Willen, gestalten. Ohnehin darf Familienpolitik nicht als Planspiel verstanden werden, bei dem Bevölkerungen nach Belieben reguliert werden können.


DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Industrie im Umbruch: Produktion wächst, Aufträge und Beschäftigung sinken
05.11.2025

Die Industrie in Europa zeigt ein uneinheitliches Bild. Einige Länder steigern ihre Produktion, während andernorts Aufträge und...

DWN
Technologie
Technologie „DeepL Agent“: Start-up DeepL startet autonomen KI-Agenten
05.11.2025

Der Kölner KI-Übersetzungsspezialist DeepL hat bislang selbst großen Tech-Konzernen erfolgreich die Stirn geboten. Nun fordert das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau Mittelstand: Jedes vierte Familienunternehmen baut Jobs ab
05.11.2025

Auch bei den Familienunternehmen in Deutschland sind zunehmend Jobs in Gefahr: 23 Prozent der Unternehmer wollen in diesem Quartal...

DWN
Politik
Politik New York: Demokrat Mamdani wird Bürgermeister - eine Niederlage für US-Präsident Trump
05.11.2025

Die liberale Hochburg New York bekommt einen neuen Bürgermeister: Zohran Mamdani ist 34 Jahre alt, Muslim – und präsentiert sich schon...

DWN
Technologie
Technologie Reduzierung von CO2: Deutsche Bahn setzt erstmals Schienen aus „grünem“ Stahl ein
05.11.2025

Die Deutsche Bahn schließt einen Liefervertrag mit dem saarländischen Hersteller Saarstahl für klimafreundlich produzierte Schienen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hybrides Arbeiten: Freiheit mit Nebenwirkungen? Wie Flexibilität nicht zur Belastung wird
05.11.2025

Homeoffice und Büro im Wechsel galten lange als Zukunftsmodell. Doch die vermeintliche Freiheit zeigt zunehmend Risse – von sinkender...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Black Friday 2025: So tricksen Händler Kunden weltweit aus
05.11.2025

Die Jagd nach Schnäppchen wird zur Täuschung. Immer mehr Händler erhöhen ihre Preise schon Wochen vor dem Black Friday, um sie später...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rennen um autonomes Fahren: VW baut in China eigene KI-Chips
05.11.2025

Sorgen vor ausbleibenden China-Chiplieferungen und Entwicklungsdruck bei autonomem Fahren plagen die Autoindustrie. Warum VW nun einen...