Die Schweiz senkt vorübergehend den vorgeschriebenen Mindestbestand für ihre Notvorräte an Benzin, Diesel und Heizöl. Grund dafür sind Nachschubprobleme im Schiffsverkehr wegen des Niedrigwassers im Rhein sowie bei der Bahn.
Wie das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) am Freitag mitteilte, erlaubt es deshalb, dass die sogenannten Pflichtlager für Mineralölprodukte den Soll-Bestand bis Anfang September um 6,5 Prozent unterschreiten dürfen. Das entspricht einer Menge von 245 000 Kubikmetern oder 27 Prozent eines Monatsabsatzes, wie es hieß.
Das Nachrichtenportal Oilprice berichtet, dass es im Zuge der Senkung des Mindestbestandes zu einer Entnahme von Reserven kommen werde.
Das BWL erläuterte, die langanhaltende Trockenheit habe zu rekordtiefen Pegelständen im Rhein geführt. Deshalb müssten die Rheinschiffe ihre Lademengen drastisch reduzieren. Außerdem habe der grenzüberschreitende Bahnverkehr mit Personalengpässen und Bauarbeiten zu kämpfen. Das führe zu Ausfällen und großen Verspätungen. Die Schweiz versorgt sich aus dem Ausland vor allem über die Bahn und den Rhein mit Mineralölprodukten. Hinzu kommt im Inland die Raffinerie in Cressier im Kanton Neuenburg.
Zuletzt hatte das Land den Mindestbestand für Notvorräte an Benzin, Diesel und Heizöl im Hitzesommer 2018 gesenkt.