Finanzen

Cyber–Angriff auf Bitcoin-Bank: Kunden verlieren ihr Geld

Lesezeit: 1 min
09.11.2013 23:01
Eine Bitcoin-Bank wurde von Hackern ausgeraubt. Kunden-Guthaben im Wert von mehr als einer Million Euro sind verloren. Es ist einer der größten der Bitcoin-Überfälle in der vierjährigen Geschichte der Währung. Der anonyme Bank-Chef hat sich bei den Kunden entschuldigt.
Cyber–Angriff auf Bitcoin-Bank: Kunden verlieren ihr Geld

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am 26. Oktober drangen Cyber-Kriminelle in die Server der Bitcoin-Bank Inputs.io ein. Erst zwei Wochen später informierte der Bank-Chef die Kunden. Es tue ihm leid. Er will einen Teil der Verluste aus seinem eigenen Bitcoin-Guthaben ersetzen.

Insgesamt wurden durch den Cyber-Angriff 4.100 Bitcoin entwendet, zitiert RT den Bank-Chef. Diese Menge ist heute circa 1,2 Millionen Euro wert. Der Chef von Inputs.io nennt sich Tradefortress. Seinen wahren Namen hält er geheim, er ist kaum älter als 18 Jahre.

Inputs.io ist ein so genanntes Web-Wallet. Die dazugehörige Handy-App kann man zum Bezahlen im Alltag nutzen. Zur Anmeldung nutzt man seine E-Mail und ein Passwort. Inputs.io versprach den Kunden, „eines der sichersten Web-Wallets auf dem Markt“ zu sein. Die Kunden bezahlten sogar einen kleinen Betrag für die Nutzung des Wallets. Die Hacker hätten jedoch eine „Lücke“ im Sicherheitssystem ausgenutzt, so der Betreiber.

Das Bitcoin-System selbst hat den Vorteil, dass es sicher ist vor dem Zugriff durch Zentralbanken und Behörden. Doch im Gegenzug ist jeder für die Sicherheit seiner Bitcoin selbst verantwortlich. Die Guthaben können nicht konfisziert oder gehackt werden, ohne dass der Besitzer daran absichtlich oder versehentlich mitwirkt. Es ist entscheidend, wie man die Schlüssel für die Guthaben lagert.

Bitcoin-Nutzer sollten größere Mengen Bitcoin nicht auf fremden Servern lagern, sagte Bitcoin-Programmierer Andreas Schildbach den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Die entsprechenden Schlüssel sollten auf eigenen Speichermedien gesichert sein, die nicht mit dem Internet verbunden sind. Kopien der Schlüssel sollte man zudem an vertraute Personen weitergeben, die wissen, was sie tun.

Viele Nutzer haben ihre Schlüssel allerdings auf einem Online-Rechner liegen oder lassen ihre Guthaben von Online-Börsen wie Bitcoin Deutschland oder Mt.Gox verwalten. Eine kleine Menge Bitcoin wollen die Nutzer täglich mit sich führen, wozu sie eine Wallet wie die nun gehackte Inputs.io nutzen.

Tradefortress will die Kunden mit 1.000 Bitcoin aus seinem Privatbesitz und mit dem nicht gestohlenen Geld des Unternehmens entschädigen, das auf Servern lag, die nicht am Netz waren. Die Nutzer würden „40 bis 75 Prozent“ ihrer Guthaben zurückerhalten. Da der Bitcoin-Kurs sich innerhalb der letzten zwei Wochen fast verdoppelt hat, sind die Kunden in vielen Fällen nicht ärmer als vorher.

Der Betreiber von Tradefortress entschuldigte sich bei den Kunden: „Es tut mir leid, und es ist eine Untertreibung zu sagen, dass ich sehr traurig bin, dass das passiert ist.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag zum Handelsstart mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europäische Unternehmen sehen düstere Aussichten in China
10.05.2024

Die jährliche Geschäftsklimaumfrage der EU-Handelskammer in Peking zeigt, dass europäische Unternehmen ihre Wachstumschancen in China so...

DWN
Technologie
Technologie Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
10.05.2024

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...