Durch die Ankündigung der Portoerhöhung legte die Post-Aktie leicht zu. Die Bundesnetzagentur hatte bereits im Oktober die Weichen für Portoerhöhungen gestellt. Sie hatte einen Vorschlag zur Preisregulierung vorgelegt, der dem Konzern für die kommenden fünf Jahre deutlich mehr Spielraum für Preiserhöhungen gibt. Die Agentur steckt als Regulierungsbehörde für den Briefmarkt den Rahmen ab, in dem sich Erhöhungen des Briefportos der Post bewegen können.
Schon seit Jahresbeginn hatte die Post erstmals seit 15 Jahren die Verbraucher beim klassischen Briefporto stärker zur Kasse gebeten. Den Preis für den Standardbrief bis 20 Gramm hatte der Konzern von 55 Cent auf 58 Cent erhöht.
Die Post kämpft seit Jahren in der Briefsparte auch mit der wachsenden Konkurrenz durch die E-Mail – die Sendungsmengen beim klassischen Brief sinken. Dafür bestellen immer mehr Kunden Waren bei Online-Händlern, die Post liefert die Pakete dann an die Kunden aus. Das treibt den Umsatz in der Briefsparte.
Die Sparte profitiert aber auch von Portoerhöhungen: Der operative Gewinn kletterte in dem Bereich in den ersten neun Monaten 2013 um knapp 30 Prozent auf 866 Millionen Euro, der Umsatz legte um 3,6 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro zu – und machte damit rund ein Viertel des Konzernumsatzes von 40,5 Milliarden Euro aus.
Analysten der DZ Bank erwarten nun, dass der Portoerhöhung beim Standardbrief im kommenden Jahr den Gewinn um rund 50 Millionen Euro treiben könnte.