Politik

Hiobsbotschaft aus Athen: Griechenland muss wegen Rezession seine Sparziele aufgeben

Der griechische Premierminister Antonis Samaras warnt kurz vor dem Besuch der Troika davor, dass die Rezession im Land in diesem Jahr noch tiefer ausfallen wird als angenommen. Damit will Samaras die Troika darauf vorbereiten, dass Griechenland seine Sparziele defintiv nicht einhalten kann. Vor 2014 sei kein Wachstum in Sicht.
24.07.2012 16:13
Lesezeit: 1 min

Es sind keine erfreulichen Nachrichten, die der griechische Premierminister Antonis Samaras kurz vor der Ankunft der Troika zu verkünden hat. Der Premier erwartet, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 7 Prozent und nicht wie bisher angenommen um 5 Prozent schrumpfen wird. Damit rutscht das Land noch tiefer in die Rezession.

Angesichts der verfehlten Umsetzung der Sparmaßnahmen in den vergangenen Monaten sind das schlechte Voraussetzungen für die finanzielle Zukunft des Landes. Griechenland wird durch die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation mit noch weniger Einnahmen zu kämpfen haben, was die Lücke des Haushalts deutlich vergrößern und die Rückzahlung der Kredite verlängern dürfte. Vor 2014 sei mit keinem Wachstum zu rechnen, so Antonis Samaras.

Noch heute wird die Troika in Griechenland ankommen, um die nicht vorhandenen Fortschritte des Landes zu begutachten. Der Druck auf das Land steigt: Der IWF erwägt, die Finanzhilfen zu stoppen, in der deutschen Regierung mehren sich die Stimmen derer, die einen Austritt des Landes aus dem Euro fordern, und ohne Fortschritte kann Griechenland auch nicht mit der nächsten Tranche in Höhe von 31,5 Milliarden Euro rechnen. Ökonomen gehen sogar davon aus, dass Griechenland höchstwahrscheinlich ein weiteres Rettungspaket in Höhe von rund 50 Milliarden Euro benötige.

Unterdessen hat sich auch EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso dazu durchgerungen, Griechenland mal wieder einen Besuch abzustatten. Seit 2009 war er nicht mehr im Land. Er will sich mit Antonis Samaras treffen, „um die allgemeine Situation der Wirtschaft in Europa und insbesondere in Griechenland zu besprechen“, sagt eine Sprecher Barrosos am Dienstag. Es handele sich dabei um ein reguläres Treffen, die Vorbereitungen dazu würden bereits seit einiger Zeit laufen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...