Finanzen

Bargeldzahlungen: Trotz Rückgang bleibt Deutschland führend

Trotz sinkendem Bargeld-Anteil bleibt Deutschland im europäischen Vergleich führend bei Barzahlungen. Erfahren Sie mehr über die aktuellen Trends und Prognosen für die Bezahlbranche.
14.10.2024 14:02
Aktualisiert: 14.10.2024 15:02
Lesezeit: 1 min

Trotz eines sinkenden Anteils an Bargeldzahlungen beim Einkauf zahlen die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland im europäischen Vergleich nach wie vor überdurchschnittlich oft mit Scheinen und Münzen. Im Durchschnitt haben die Bürger Deutschlands im Jahr 2023 pro Kopf insgesamt 304 Mal elektronisch gezahlt, wie die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) in der aktuellen Ausgabe ihres jährlichen "Global Payment Report" berichtet. Damit befindet sich die Nutzung von Debit- und Kreditkarten sowie Smartphones in Deutschland laut BCG im hinteren Drittel.

Norwegen an der Spitze

Im vergangenen Jahr lag Norwegen mit durchschnittlich 815 elektronischen Zahlungen an der Spitze, gefolgt von Luxemburg (753), Irland (705) und Dänemark (675). Am anderen Ende der Skala nutzten laut BCG lediglich die Verbraucher in Italien (194), Malta (243), Spanien (288) und Österreich (300) elektronische Zahlungsmethoden.

Bargeldanteil nimmt auch in Deutschland ab

Eine jährliche Umfrage der Bundesbank zeigt, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland auch immer weniger bar zahlen: 2008 lag der Bargeldanteil beim Bezahlen in Deutschland noch bei 83 Prozent, im letzten Jahr waren es nur noch 51 Prozent, wie im Bericht "Zahlungsverhalten in Deutschland 2023" vom Juli dieses Jahres nachzulesen ist.

Prognose: Boomjahre für die Bezahlbranche gehen zu Ende

Die Finanzexperten bei der Boston Consulting Group gehen davon aus, dass der Anteil an elektronischen und digitalen Bezahlmethoden weltweit auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird – jedoch mit einer abnehmenden Profitabilität für Kreditkartenunternehmen, Zahlungsdienstleister, Anbieter von Bezahl-Apps sowie Banken.

Die weltweiten Einnahmen der Finanzunternehmen im vergangenen Jahr schätzt BCG auf 1,8 Billionen US-Dollar. Dies umfasst unter anderem Gebühren und Zinsen im Zahlungsverkehr. Die Erträge im Bereich Payments sind in den letzten fünf Jahren jährlich im Durchschnitt um 9 Prozent gewachsen, berichten die Autoren. Bis 2028 könnte das laut BCG-Prognose auf ein jährliches Wachstum von 5 Prozent sinken. Die Studienautoren führen dies unter anderem darauf zurück, dass in vielen Ländern Bargeldzahlungen mittlerweile selten geworden sind. Folglich kann die Finanz- und Bezahlbranche in diesen Ländern laut BCG auch kein nennenswertes Wachstum im Bereich des elektronischen Zahlungsverkehrs mehr erwarten. Für die jährliche Studie wertet BCG unter anderem die Statistiken der Zentralbanken der jeweiligen Länder zum Zahlungsverkehr aus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie Erkennen Sie schnell instabile Li-Ion-Batterien

Brady Corporation bietet eine neue, kostengünstigere Lösung an, um instabile Li-Ion-Batterien im Lager schnell und einfach zu erkennen....

DWN
Politik
Politik Merz drängt auf Asylwende: "Werden diese Anträge einbringen, unabhängig davon, wer ihnen zustimmt“
24.01.2025

CDU-Kanzlerkandidat Merz will eine Kehrtwende in der Asylpolitik und dafür Anträge zur Eindämmung der illegalen Migration im Bundestag...

DWN
Technologie
Technologie Energieimport Deutschland: 80 Milliarden Euro für fossile Brennstoffe!
24.01.2025

Energieimport Deutschland: Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen kostet das Land astronomische Summen, während gleichzeitig die...

DWN
Politik
Politik Wen soll ich wählen 2025? Die Folgen der tödlichen Messerattacke in Aschaffenburg
24.01.2025

Wen soll ich wählen bei der Bundestagswahl 2025? Diese Frage stellen sich gerade Millionen Deutsche. Einige wissen die Antwort bereits,...

DWN
Finanzen
Finanzen Erben und Vererben - steuerliche Aspekte im Überblick
24.01.2025

Erbschaften und Schenkungen sind in Deutschland nicht nur mit emotionalen, sondern auch mit steuerlichen Herausforderungen verbunden....

DWN
Politik
Politik Trump gibt Selenskyj Kriegsmitschuld: "Hätte das nicht tun müssen"
24.01.2025

Für Donald Trump liegt die Verantwortung für die Eskalation des Ukraine-Kriegs auch beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj....

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Betrug: Nur 22 Prozent der Unternehmen schützen sich
24.01.2025

KI-Betrug wird 2025 zur größten Bedrohung für Unternehmen. Deepfakes und andere KI-gestützte Betrugstechniken nehmen in Deutschland und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel hausgemacht? Zu viele Akademiker, zu wenig Azubis - Deutschland braucht eine Reform der Berufsausbildung
24.01.2025

Zu viele Jugendliche studieren, zu wenige streben in die Ausbildung. Die Unternehmen sehen einen Veränderungsbedarf bei der...

DWN
Technologie
Technologie Atomkraft-Comeback? Weltweiter Run auf Kernenergie laut IEA
23.01.2025

"Neue Ära der Kernenergie": Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert einen wachsenden Strombedarf weltweit und ruft...