Extremwetter als unternehmerisches Risiko ernst nehmen
Laut Versicherungswirtschaft verursachen Naturgefahren jedes Jahr Schäden in Milliardenhöhe. Während Großunternehmen häufig über professionelle Risikomanagementstrukturen verfügen, fehlt es KMU oft an Zeit, Ressourcen oder Bewusstsein, sich systematisch abzusichern. Dabei sind gerade sie oft besonders verletzlich – weil Rücklagen fehlen oder Geschäftsprozesse stark von einzelnen Standorten abhängen.
Individuelle Gefährdung erkennen – Risikoanalyse als Basis
Nicht jedes Unternehmen ist gleich gefährdet. Ein Handwerksbetrieb in einem hochwassergefährdeten Gebiet hat andere Risiken als ein IT-Dienstleister im Innenstadtbüro. Umso wichtiger ist eine individuelle Risikoanalyse:
- Wo sind sensible Punkte der Infrastruktur?
- Welche Schäden könnten im Fall der Fälle eintreten?
- Wie lange könnte der Betrieb ausfallen – und was kostet das?
Hier lohnt es sich, externe Beratung hinzuzuziehen – sei es durch Versicherungspartner, lokale Behörden oder spezialisierte Dienstleister.
Prävention: Maßnahmen vor dem Schadensfall
Nicht alle Schäden lassen sich versichern – aber viele lassen sich verhindern oder zumindest abmildern. Beispiele:
- Rückstausicherungen bei Starkregen
- Brandschutz bei längeren Trockenperioden
- Notfallpläne für den Stromausfall
- Digitale Backups außerhalb der Geschäftsräume
Je nach Branche und Standort können auch einfache Maßnahmen eine große Wirkung entfalten.
Versicherungsschutz überprüfen und gezielt ergänzen
Ein weit verbreiteter Irrtum: Die klassische Geschäftsversicherung deckt automatisch alle Naturgefahren ab. Tatsächlich sind Schäden durch Elementargefahren – wie Hochwasser, Erdrutsche oder Starkregen – oft nur durch Zusatzbausteine abgesichert. Weitere sinnvolle Policen können sein:
- Betriebsunterbrechungsversicherung
- Erweiterte Elementarschadenversicherung
- Sachversicherungen mit Naturgefahren-Modul
- Cyberversicherung (z. B. bei wetterbedingtem IT-Ausfall)
Wichtig: Der Versicherungsschutz sollte regelmäßig überprüft und an neue Risiken angepasst werden.
Im Ernstfall zählt jede Minute – Vorbereitung spart Zeit und Nerven
Gute Vorbereitung zahlt sich im Krisenfall aus. Wer Notfallpläne hat, Kontaktdaten griffbereit hält und klar geregelt hat, wer was im Ernstfall tut, kann schneller reagieren – und Betriebsausfälle minimieren. Auch die Dokumentation aller Vorsorgemaßnahmen hilft: Sie kann im Schadensfall entscheidend für die Leistungsbereitschaft des Versicherers sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, das extreme Wetterereignisse längst kein Randthema mehr sind. Sie gehören zum realen Geschäftsrisiko. KMU, die sich rechtzeitig vorbereiten, Prävention ernst nehmen und ihren Versicherungsschutz gezielt aufrüsten, sichern nicht nur ihr Unternehmen ab, sondern auch ihre Zukunftsfähigkeit.