Finanzen

Vatikan gibt nach und meldet Steuer-Daten an die USA

Der Vatikan hat ein Abkommen mit dem US-Finanzministerium zum Austausch von Kontodaten unterzeichnet. Damit wolle man gegen Geldwäsche vorgehen und „das System der Finanzregulierung perfektionieren“, so der Vatikan.
02.07.2014 01:20
Lesezeit: 1 min

Die Finanzinformationsbehörde des Vatikans (AIF) hat ein Abkommen zum Datenaustausch mit der Office of the Comptroller of the Currency (OCC) unterzeichnet. Die OCC untersteht dem US-Finanzministerium.

Die AIF sagte, die Einigung mit den US-Behörden sei eine deutliche Stärkung der Zusammenarbeit zwischen dem Vatikan und den USA. „Dies ist ein weiterer Schritt bei den Bemühungen des Heiligen Stuhls, das System der Finanzregulierung zu perfektionieren“, zitiert das Wall Street Journal den AIF-Direktor René Brülhart.

Der Heilige Stuhl ist Teil der globalen Familie von gut regulierten Rechtsräumen, und der Abschluss dieses Abkommens zeigt das sehr deutlich“, so Brüllhart. Der Schweizer leitet die AIF seit November 2012. Die AIF wurde im Jahr 2012 von Papst Benedikt geschaffen.

Letztes Jahr erweiterte der aktuelle Papst Franziskus die Macht der Behörde, um internationalen Standards zum Umgang mit Finanzverbrechen zu genügen. Im Sommer 2013 wurde der Vatikan Teil der Egmont-Gruppe, einer globalen Organisation, die im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismus Finanzdaten verfügbar macht.

Der Vatikan will Jahrzehnte von Skandalen hinter sich lassen, in die seine Finanzinstitute verstrickt waren, vor allem die Vatikan-Bank IOR. Die AIF hat mit mehr als einem Dutzend Staaten eine stärkere Zusammenarbeit im Kampf gegen die Geldwäsche vereinbart, darunter Italien, Deutschland und Großbritannien. Weitere Staaten sollen folgen.

Im Mai präsentierte die Finanzinformationsbehörde des Vatikans ihren Jahresbericht für 2013. In diesem zweiten jemals veröffentlichten Jahresbericht sagte die AIF, dass sich Transparenz und Prävention von Geldwäsche bei den Finanzinstituten des Vatikans deutlich verbessert hätten. Doch weitere Fortschritte seien notwendig.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Großes Bangen in Regensburg: CSD unter Bedrohungslage neu geplant
17.06.2025

Die Zahl queerfeindlicher Angriffe in Deutschland steigt. Nun ist auch der Christopher Street Day (CSD) in Regensburg von einer...

DWN
Politik
Politik Trump verlässt G7 vorzeitig: Drohende Nahost-Eskalation im Fokus
17.06.2025

Mit einem überraschenden Abgang beim G7-Gipfel wirbelt Trump das hochrangige Treffen durcheinander. Kurz nach der Abreise hinterlässt er...

DWN
Politik
Politik US-Anspruch auf Grönland: Der stille Bruch im westlichen Bündnis
17.06.2025

Die USA werfen Dänemark vor, ein schlechter Verbündeter zu sein – weil es Grönland nicht energisch genug verteidigt. Doch hinter der...

DWN
Politik
Politik Putins Ökonom mit Wall-Street-Vergangenheit: Die stille Macht des Kirill Dmitriev
17.06.2025

Vom Harvard-Absolventen zum Architekten von Putins Kriegsökonomie: Kirill Dmitriev spielt eine zentrale Rolle in Moskaus Konfrontation mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rüstungsboom und Inflation: Gefahr für die Wirtschaft oder unterschätzte Chance?
17.06.2025

Zentralbanken fürchten neue Inflationsrisiken durch Verteidigungsausgaben. Doch Produktivitätsschübe könnten den Preisdruck dämpfen...

DWN
Politik
Politik IfW-Analyse: Europa verstärkt Ukraine-Hilfe deutlich
16.06.2025

Die europäische Ukraine-Hilfe hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen – doch nicht überall im gleichen Maß. Während die USA...

DWN
Politik
Politik Einbürgerungsantrag: Entscheidung dauert mitunter Jahre
16.06.2025

Die Entscheidung über einen Einbürgerungsantrag kann lange dauern – warum profitieren bislang nur wenige von der verkürzten Frist? Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-Kurs legt kräftig zu: Woran das liegt und was Anleger jetzt wissen müssen
16.06.2025

Der Ripple-Kurs zeigt sich oft von seiner volatilen Seite. Doch zum Auftakt in die neue Handelswoche klettert der XRP-Coin kräftig –...