Politik

Monti: Deutschland schießt sich mit Nein zur Schuldenunion ein „Eigentor“

Lesezeit: 1 min
29.08.2012 14:45
Mario Monti glaubt, dass sich Deutschland mit seiner Ablehnung von gemeinsamen Staatsschulden in der Eurozone selbst schadet. Er fordert die Bundesregierung und die Bundesbank auf, endlich ihren Widerstand gegen eine Schuldenunion aufzugeben. Sonst würde die Inflationsgefahr steigen, warnt Monti.
Monti: Deutschland schießt sich mit Nein zur Schuldenunion ein „Eigentor“

Der italienische Premierminister Mario Monti warnt Deutschland vor den möglichen Folgen, sollte die Bundesregierung und die Bundesbank weiterhin eine Schuldenunion in Europa verhindern wollen: „Die aktuelle Konstellation der Zinsen (Anm. von Staatsanleihen) schafft ein Potenzial für Inflation in Deutschland, von dem ich nicht glaube, dass es sich weder der Bundesbank noch die deutschen Bundesregierung wünschen“, sagte Monti in einem Interview mit der Zeitung „Il Sole 24 Ore“.

Damit könnte sich Deutschland selbst am meisten schaden, meint der italienische Premier: „Die EZB davon abzuhalten – so wie es sich die Bundesbank wünscht – auf dem Markt für Staatsanleihen einzugreifen, um das Ungleichgewicht bei den Finanzierungskosten abzuschwächen, könnte sich aus deutscher Sicht als Eigentor mit paradoxen Folgen erweisen“, sagte Monti.

Er traf am Dienstag in Berlin auf Bundeskanzlerin Angela Merkel, um mit ihr über die weiteren Schritte im Kampf gegen die Eurokrise zu besprechen.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...