Politik

Griechenland: Linkspartei Syriza bei Umfrage stärkste Partei

Die griechische Linkspartei Syriza kann in Griechenland ihren Vorsprung ausbauen und würde von 30 Prozent gewählt werden. Damit steht die Partei deutlich an der Spitze. Die rechtsextreme Goldene Morgenröte ist bereits auf den dritten Platz vorgestoßen. Das Land ist weiter hoch verschuldet und wird bald neue Rettungs-Kredite aus der EU benötigen.
21.09.2014 00:56
Lesezeit: 1 min

Die linke Oppositionspartei Syriza legt einer Umfrage zufolge in der Wählergunst der Griechen zu. Nach am Samstag veröffentlichten Zahlen des Meinungsforschungsinstitutes MRB Hellas für die Zeitung Realnews würde fast jeder Dritte der Befragten (30 Prozent) seine Stimme den Gegnern des strikten Sparkurses der Regierung in Athen geben. Die Syriza baut damit ihren Vorsprung vor der konservativen Regierungspartei von Ministerpräsident Antonis Samaras um 4,7 Prozentpunkte aus. Dessen Neue Demokratie könnte auf 25,3 Prozent der Stimmen hoffen. Im Juli hatte der Vorsprung Syrizas nur 2,1 Prozentpunkte betragen. Drittstärkste Kraft würde die rechtsextreme Partei Goldene Morgenröte mit 8,5 Prozent. Weit abgeschlagen ist die einstmals mächtige sozialistische Pasok mit 5,3 Prozent. Sie ist gegenwärtig Juniorpartner in der Regierungskoalition.

Die nächste Parlamentswahl in Griechenland steht turnusmäßig 2016 an.

Für das von internationalen Krediten abhängige Griechenland wird es nach Einschätzung des Chefs des Euro-Rettungsfonds (ESM), Klaus Regling, keinen weiteren Schuldenschnitt geben. Ein solcher Schritt sei für die Europäische Union (EU) und den Internationalen Währungsfonds (IWF) keine politische Option, sagte Regling der griechischen Sonntagzeitung "Realnews" laut Vorabbericht. Griechenland wird vom IWF, der Europäischen Zentralbank und der EU mit insgesamt 240 Milliarden Euro gestützt. Im Gegenzug muss das Land Spar- und Reformauflagen erfüllen, gegen die es immer wieder Massenproteste gibt. Das zweite Kreditprogramm für Griechenland läuft Ende 2014 aus. Würden dem Krisenstaat erneut Schulden erlassen, wären anders als 2012 vor allem Steuerzahler in EU-Staaten betroffen.

Griechenlands Finanzminister Gikas Hardouvelis äußerte sich ähnlich. Als nächste Maßnahmen für den Abbau der Verschuldung sehe Hardouvelis die Streckung von Zahlungsfristen und niedrigere Zinsen, sagte er der Zeitung "To Vima". Der griechische Schuldenberg dürfte in diesem Jahr auf 177,2 Prozent der Wirtschaftsleistung wachsen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...