Finanzen

Spanien-Auktion: Erfolgreich, vermutlich mit Hilfe der EZB

Lesezeit: 1 min
19.04.2012 10:31
Spanien steht im Scheinwerferlicht der Investoren und EU-Politiker. Die Zinssätze für langfristige Papiere sind gestiegen. Interessanterweise waren die Anleihen bei der Auktion günstiger als am Sekundärmarkt. Dies deutet nach Einschätzung von Analysten auf eine Intervention der EZB hin.
Spanien-Auktion: Erfolgreich, vermutlich mit Hilfe der  EZB

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Spanien gilt als der nächste Bailout-Kandidat. Die Banken haben zu viele faule Kredite in ihren Portfolios (hier). Das Defizit und die angestrebten Sparmaßnahmen erlauben der spanischen Regierung derzeit keine Rekapitalisierung der Banken. Vielmehr setzt Mariano Rajoy die Banken zusätzlich mit höheren Kapitalanforderungen unter Druck. Entsprechend steigen die Refinanzierungskostenfür Spanien stetig an – auch bei der heutigen, mit Spannung erwarteten Auktion.

Das Land verkaufte zweijährige und zehnjährige Anleihen am Anleihenmarkt. Die Zinssätze für Anleihen mit einer Laufzeit bis 2022 stiegen von 5,403 Prozent auf 5,743 Prozent: Die höchste Rendite seit fünf Monaten und die dritthöchste überhaupt für diese Art der Anleihen. Die spanische Regierung war klug genug, nicht zu große Mengen an Anleihen dieser Art auszugeben. Da besonders langjährige Bonds als risikoreicher im Falle Spanien angesehen werden. Die Nachfrage erlaubte sogar etwas mehr Anleihen zu verkaufen als ursprünglich angepeilt. Bei den Anleihen mit einer Laufzeit von zwei Jahren ließ die Rendite sogar leicht nach. Sie fiel von 3,495 Prozent auf 3,463 Prozent. Die Zinssätze für 12- und 18-monatige hingegen Anleihen verdoppelten sich bei der jüngsten Auktion (hier).

„Es ist eine gemischte Auktion. Aus Sicht des Finanzministeriums ist es gut, den maximalen Bestand zu verkaufen“, äußert sich Peter Chatwell von Credit Agricole. Aber angesichts der Verwundbarkeit der Märkte, würde ich nicht zu viel auf diese Auktion geben.“

Bisher haben vor allem die spanischen Banken mittels des EZB-Tenders Anleihen gekauft. Doch nach und nach sehen sich die Banken möglicher Weise nicht mehr in der Lage, am Staatsanleihenmarkt zuzugreifen. Interessant ist, dass Peter Chatwell zufolge die Preise für die heute veräußerten Anleihen am Sekundärmarkt leicht höher waren als am Primärmarkt. Insofern könnte bei der heutigen Auktion nun vielleicht doch das Anleihe-Kaufprogramm der EZB wieder angelaufen sein (Andeutungen gab es ja bereits von der EZB – hier). Auch wenn Bundesbank-Chef Jens Weidmann eine solche Aktion ablehnt (hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Modernste Raketenabwehrsysteme: So schützt sich Israel gegen Luftangriffe
16.04.2024

Hunderte Raketen und Kampfdrohnen hatte der Iran am Wochenende nach Israel gefeuert. Dass dieser Angriff vergleichsweise glimpflich...

DWN
Politik
Politik 365 Tage Schwarz-Rot in Berlin - weder arm noch sexy!
16.04.2024

Niemand war wohl mehr überrascht als Kai Wegner (CDU), dass er vor genau einem Jahr wie „Kai aus der Kiste" Regierender Bürgermeister...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...

DWN
Politik
Politik Vom Kriegsrisiko bis zur politischen Krise: Chameneis Erbe und Irans Zukunft
16.04.2024

Die politische Landschaft des Irans ist geprägt von Unsicherheit und potenziellen Umwälzungen. Während sich die Diskussionen über die...

DWN
Politik
Politik Eskalation im Nahen Osten: Israel plant wohl Antwort auf iranischen Drohnenangriff
16.04.2024

Die Spannungen im Nahen Osten spitzen sich zu, nachdem der Iran Israel mit Raketen attackiert hat. Welche Optionen hat Israel? Wie reagiert...