Nach der Berichterstattung über die spanische Bankenkrise am Wochenende haben sich offenbar etliche Kunden der deutschen Santander-Bank Sorgen um ihre Ersparnisse gemacht. Eine Sprecherin berichtet den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, dass zahlreiche Kunden in die Filialen kommen und fragen, ob ihr Geld bei Santander noch sicher sei. Es seien einfache Bankkunden, von denen auch einige aufgeschreckt sind und nun überlegen, ihre Konten bei Santander zu schließen. Die Bank beruhigt. In einer Stellungnahem heißt es: „Im Gegensatz zu anderen spanischen Banken ist Santander eine der wenigen europäischen Banken, die im Zuge der Finanzkrise auf öffentliche Finanzhilfe verzichten und diese Hilfe auch nicht benötigen. Das hat auch der Internationale Währungsfonds in seinem Bericht zur spanischen Finanzsituation am vergangenen Samstag bestätigt.“
Santander betreut in Deutschland 7 Millionen private Kunden in 350 Filialen. Die Bank geht auf eine Gründung im Jahr 1957 in Mönchengladbach zurück. Sie startete als Curt Briechle KG zur Absatzfinanzierung von Autos. Das später in CC Bank umbenannte Institut wechselte einige Male den Eigentümer und ist seit 20 Jahren Teil der spanischen Santander. Die Bank ist in den vergangenen Jahren unter anderem durch Zukäufe gewachsen. Neben den deutschen Ablegern von GE und RBS wurde zuletzt das Netz der schwedischen SEB übernommen, wodurch eine Million neuer Kunden zu Santander kam.
Tatsächlich ist Santander bisher noch nicht im Zusammenhang mit der spanischen Bankenkrise in Zusammenhang gebracht worden. Betroffen sind im Moment in erster Linie die Sparkassen. In der Deutschland-Zentrale in Mönchengladbach erklärt man sich die Verunsicherung bei den Kunden mit der Tatsache, dass viele Medien, vor allem das Fernsehen, das Santander-Logo zur optischen Untermalung für die Berichterstattung über die spanische Bankenkrise verwenden.
Entspannt zusehen kann Santander indessen nicht: Die Ratingsgentur Fitch hat die beiden spanischen Banken Banco Santander und BBVA herabgestuft. Die Kreditwürdigkeit beider Häuser werde von „A“ auf „BBB+“ gesenkt. Der Ausblick sei sowohl für Santander als auch für BBVA negativ.
Die Herabstufung der beiden Banken ist eine Konsequenz der Abstufung Spaniens in der vorigen Woche. Banken besäßen in der Regel ein großes Portfolio an Staatsanleihen und seien besonders anfällig für makroökonomische Risiken, argumentierte die Agentur.