Deutschland

IWF: Deutsche Wirtschaft von massivem Einbruch bedroht

Lesezeit: 1 min
03.07.2012 16:24
Deutschland sei extrem anfällig für negative Entwicklungen von außen, warnt der IWF. Die Politik müsse die Wirtschaft stärker gegen Abwärtsrisiken absichern. Zudem seien einige deutsche Banken anfällig für Probleme aus den Randländern der Euro-Zone.
IWF: Deutsche Wirtschaft von massivem Einbruch bedroht

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In seinem am Dienstag veröffentlichten Bericht warnt der IWF vor den Auswirkungen, die eine Verschärfung der Schuldenkrise mit sich bringen würde. „Deutschland ist eine der offensten großen Volkswirtschaften weltweit“ und das mache Deutschland aber auch extrem anfällig für negative Entwicklungen von außen – sowohl bei einer Flaute in der Eurozone als auch in der Weltwirtschaft.

Diese Offenheit der deutschen Wirtschaft im Handel und im Finanzbereich berge zusammen mit den relativ hohen Außenständen der deutschen Banken im benachbarten Ausland hohe Risiken. Sollte es zu tiefen Erschütterungen im Euroraum kommen, könnte das für Deutschland einen „massiven Einbruch“ auslösen, so der Fonds. Zwar habe die Stärke der deutschen Banken zugenommen, „doch bleiben Verwundbarkeiten“, heißt es in dem Bericht. Noch immer sei die Qualität ihres Kapitals und ihre Profitabilität relativ niedrig. Wichtig seien deshalb eine Verbesserung der Einlagensicherung, eine schärfere Aufsicht über grenzüberschreitende Bankgeschäfte und weitere Schritte zur Restrukturierung der Landesbanken.

Dem IWF zufolge sei es Aufgabe der Politik, die deutsche Wirtschaft stärker gegen Abwärtsrisiken abzusichern: Neben der Stärkung des Wachstumspotenzials auf mittlere Sicht gehe es hier auch um die Stabilisierung der Euro-Zone. Besonders Deutschland könne etwas zur tun, um das Vertrauen der Märkte in die Eurozone zurück zu gewinnen. Deutschland solle stärker die gemeinsame europäische Vision für eine stabile Architektur des Währungsraumes nach der aktuellen Krise nach außen vertreten. Darüber hinaus könnten aber auch Strukturreformen in angeschlagenen Euroländern durch einen flexibleren Einsatz von EU-Mitteln erhöht werden.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Bahn Infrastruktur: Rekordinvestitionen von 17 Milliarden Euro in 2024
02.01.2025

Die Deutsche Bahn investiert 2024 knapp 17 Milliarden Euro in ihre Infrastruktur – ein Rekord. Mit erneuerten Gleisen, modernisierten...

DWN
Politik
Politik US-Industriepolitik: Warum Biden und Trump unterschiedliche Wege zur Industrieankurbelung wählen
02.01.2025

Die US-Industriepolitik steht im Fokus der wirtschaftlichen Debatten zwischen Trump und Biden. Während die Biden-Regierung mit...

DWN
Politik
Politik Russland stoppt Gaslieferungen: Moldau unter Druck, Rumänien hilft aus
02.01.2025

Russland setzt Moldau mit einem Gaslieferstopp unter Druck. Vor allem Transnistrien, die prorussische Separatistenregion, spürt die Folgen...

DWN
Politik
Politik Estlink 2: Kabelschäden ohne Folgen für Anschluss an EU-Stromnetz
02.01.2025

Estlink 2: Der Ausfall des Unterseekabels sorgt für Unsicherheit in den baltischen Staaten. Dennoch bleibt die litauische Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Strompreise 2025: Wie sich Kosten durch Netzentgelte und Umlagen entwickeln
02.01.2025

Strompreise 2025 bleiben ein heißes Thema: Verbraucher:innen erwarten steigende Kosten durch höhere Netzentgelte und CO2-Preise. Doch...

DWN
Politik
Politik CSU verschärft Ton in der Migrationspolitik
02.01.2025

Zur CSU-Winterklausur gehören traditionell lautstarke Forderungen an die Bundesregierung. Dieses Mal hofft die Partei, viele davon nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis anno 2025: Konflikte und Verschuldungen bleiben die Hauptsorgen der Anleger
02.01.2025

Die Gold-Verwalter von BullionVault in London haben mal wieder seine Kunden befragt, warum sie in Gold und Edelmetalle investieren....

DWN
Panorama
Panorama New Orleans und ein explodierter Cybertruck vor Trumps Hotel: Gibt es einen Zusammenhang?
02.01.2025

Mit voller Absicht soll der Attentäter in die Menge gerast sein und 15 Menschen getötet haben. Das FBI geht von einem Terroranschlag aus,...