Politik

Kein Respekt vor Daten: Verbraucherschutz mahnt Facebook ab

Lesezeit: 1 min
27.08.2012 15:25
Facebook muss die seit Juli erfolgte Weitergabe persönlicher Informationen von App-Nutzern an Dritte einstellen, fordern Verbraucherschützer. Ohne ausreichend darauf hingewiesen zu werden, willigen Nutzer derzeit bei der Installation von Apps ein, dass ihre Daten eingesehen werden können.
Kein Respekt vor Daten: Verbraucherschutz mahnt Facebook ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Seit Juli 2012 hat Facebook persönliche Daten von App-Nutzern an die App-Anbieter weitergegeben. Und das, ohne eine Einwilligung der Nutzer einzuholen oder darauf hinzuweisen. Ein Verstoß gegen das Telemediengesetz, kritisiert die Bundesverband der Verbraucherschützer am Montag und mahnt das soziale Netzwerk damit ab. „Ein solche umfassende Datenweitergabe an Dritte, aber auch deren Verwendung ist nach deutschem Recht ohne die bewusste und informierte Einwilligung eines Nutzers nicht erlaubt“, heißt es in der Erklärung ders Verbands.

Seit einigen Wochen werden nach Installation von Apps Informationen wie die Kontaktdaten, Freundeslisten oder Chats an die App-Anbieter weitergegeben, ohne dass die Nutzer darüber ausreichend informiert werden. Allein die Buttons „Spiel spielen“ oder „An Handy schicken“ beinhalten bereits die Einwilligung. Einige Nutzungszwecke werden lediglich in heller Schrift unter dem Button angezeigt. Nun hat Facebook noch bis zum 04. September Zeit, eine Unterlassungserklärung abzugeben.

Schon im März diesen Jahres hatten Verbraucherschützer gegen Facebook geklagt - und Recht bekommen. Das Landgericht Berlin hatte entschieden, dass der Freundefinder des Netzwerks gegen Verbraucherrechte verstoße. Bei der Einführung der neuen Datenschutzregeln hatte Facebook im vergangen Juni zwar nicht gegen Gesetze verstoßen. Doch auch hier wurden die Nutzer aufgrund einer Alibi-Abstimmung weitgehend im Dunkeln gelassen (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Technologie
Technologie Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
10.05.2024

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zur Mafia in Deutschland: „Hier gehe ich von Strafvereitelung im Amt aus“
09.05.2024

Italienische Mafia-Organisationen gewinnen in Deutschland zunehmend an Einfluss – und können dabei teilweise auf das stillschweigende...

DWN
Technologie
Technologie Luftfahrt: Klimaneutralität bis 2050 wohl unrealistisch
09.05.2024

Der Luftverkehr gilt als ein starker Treiber zur Klimakrise. Mit technischen Lösungen klimaschonendes- oder gar klimaneutrales Fliegen zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien: Warum die Kapitalrendite eines Unternehmens wichtiger als die Bewertung ist
09.05.2024

Was bestimmt eigentlich den Wert einer Aktie? In der Berichterstattung stehen häufig Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hybrides Arbeiten liegt im Trend - nicht nur aus Umwelterwägungen
09.05.2024

Die klassische Büroarbeit hat es spätestens seit Corona schwer, sich gegen das geschätzte Homeoffice zu behaupten. Immer mehr...

DWN
Technologie
Technologie Erneuerbare Energien knacken wichtige Marke
09.05.2024

Erneuerbare Energien wachsen vor allem dank Wind- und Solarenergie. Der Anteil an der globalen Stromproduktion beträgt mittlerweile 30...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sicherheitsalarm: Wie sich Unternehmen gegen Spionage und Cyberbedrohungen schützen können
09.05.2024

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt davor, dass die Bedrohungslage im Cyberraum ernst ist, insbesondere in Bezug...