Deutschland

Umsatz deutscher Einzelhändler im Keller

Im Juli sind die Umsätze der deutschen Einzelhändler so stark gefallen wie zuletzt vor einem Jahr. Ökonomen hatten mit einem leichten Plus gerechnet. Das aktuelle Geschäftsklima verweist auf eine Fortsetzung des Umsatz-Rückgangs auch im August.
31.08.2012 10:43
Lesezeit: 1 min

Aktuell: EZB-Intervention: Nur mit Beteiligung des IWF

Angela Merkels Reise nach China hatte ein klares Ziel: Die wirtschaftlichen Beziehungen zum Land sollten gestärkt werden, so dass sich Deutschland auch während der Eurokrise, die sich mittlerweile auch hierzulande bemerkbar macht, auf die importfreudigen Chinesen verlassen kann (hier). Wie stark die Schuldenkrise die deutsche Wirtschaft beeinflusst, hat sich in den vergangenen Wochen immer deutlicher gezeigt. Und auch die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes bestätigen diese Entwicklung.

So ist im Juli der Umsatz des deutschen Einzelhandels real um 0,9 Prozent und nominal um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Das ist der stärkste Umsatzrückgang seit einem Jahr. Ökonomen hatten sogar ursprünglich mit einem leichten Umsatzplus von 0,2 Prozent gerechnet, nicht jedoch mit einem Schrumpfen der Umsätze.

Zwar legten die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 1,1 Prozent zu, real waren sie jedoch auch hier zurückgegangen, um 1,0 Prozent. Der Internet- und Versandhandel konnte mit +6,0 Prozent den stärksten Zuwachs in den Umsätzen verbuchen. Der Einzelhandel mit Getränken, Lebensmitteln und Tabakwaren beispielsweise setzte im Juli aber im Vergleich zum Vorjahresmonat nominal 0,2 Prozent mehr und real 2,8 Prozent weniger um. Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stiegen die Umsätze nominal (0,6%) und real (0,2%) leicht.

Der im August erneut gefallene ifo-Geschäftsklimaindex verweist zudem darauf, dass sich die Lage der deutschen Wirtschaft in den kommenden Monaten eher verschlechtern als verbessern wird. Nicht nur die Schuldenkrise, auch die Abschwächung des chinesischen Wachstums und die finanziellen Probleme in den USA machen sich bei der exportorientierten deutschen Wirtschaft immer stärker bemerkbar.

Weitere Themen

EU will nationale Bankenaufsicht komplett abschaffen

US-Wahlen: Mitt Romneys Sparkurs wird Bedürftige treffen

In Europa macht sich Pessimismus breit: Konjunktur-Erwartungen auf 3-Jahrestief

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China im Handelskrieg: Regierung bereitet sich auf das Schlimmste vor
25.04.2025

Chinas Führung bereitet sich inmitten des eskalierenden Handelskonflikts mit den USA auf mögliche Härtefälle vor. In einer Sitzung des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pharmazeutische Abwanderung: Wie Europa seine Innovationskraft verloren hat – und sie zurückgewinnen kann
25.04.2025

Europas einst führende Rolle in der Pharmaforschung schwindet – während andere Regionen aufholen, drohen Abhängigkeit und...

DWN
Politik
Politik Trump deutet historischen Kompromiss an: Russland will Ukraine nicht vollständig besetzen
25.04.2025

Moskau signalisiert Rückzugsbereitschaft – wenn der Westen zentrale Forderungen erfüllt.

DWN
Finanzen
Finanzen Sozialleistungen belasten Haushalt: Staatsquote steigt erneut
25.04.2025

Höhere Ausgaben des Staates für Sozialleistungen wie Renten, Pflege- und Bürgergeld haben den Anteil der Staatsausgaben im Verhältnis...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hat Trump mit seiner Einschätzung des deutschen Überschusses recht?
25.04.2025

Trumps Zollpolitik trifft auf deutsche Überschüsse – doch die wahren Ursachen für das Handelsungleichgewicht liegen tiefer.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Crash-Gefahr an den US-Börsen: Fondsmanager warnt vor historischem Einbruch von bis zu 50 Prozent
25.04.2025

Die Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten nimmt spürbar zu. Ein renommierter Fondsmanager schlägt nun Alarm: Der US-Aktienmarkt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lyft attackiert Uber: Neuer Mobilitäts-Gigant übernimmt FreeNow und greift Europa an
25.04.2025

Der Mobilitätskampf in Europa geht in eine neue Runde – und diesmal kommt die Herausforderung von der anderen Seite des Atlantiks: Lyft,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der offene Konflikt zwischen Big Tech und der EU eskaliert
24.04.2025

Meta hat den diplomatischen Kurs verlassen und mit scharfen Vorwürfen auf die jüngsten Strafen der EU-Kommission reagiert. Der...