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Die Deutsche Bundesbank redet nicht gern über die eigenen Goldbestände im In- und Ausland. Aufgrund der jüngsten Kritik des Bundesrechnungshofs sieht sich die Bundesbank derzeit jedoch öfter im Licht der Öffentlichkeit, als ihr lieb ist. Vor allem die Goldbestände im Ausland stehen dabei im Mittelpunkt. „Bis zum heutigen Zeitpunkt hat die Bundesbank die Goldbestände im Ausland weder in Augenschein genommen, noch nach Gewicht überprüft“, kritisiert Peter Gauweiler (CSU) die Bundesbank im Gespräch mit den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Er selbst hatte nach eigenen Angaben die Prüfung des Bundesrechnungshofes veranlasst.
„Es gibt klare Rechtsvorschriften zur Inventur wertvoller, flüssiger Gegenstände wie Gold“, so Peter Gauweiler. „Diese müssen in Augenschein genommen und gewogen werden.“ Bisher erhielt die Deutsche Bundesbank lediglich Zertifikate, die bestätigten, dass die Goldbestände bei der Fed, der Bank of England und der Banque de France, geprüft wurden. Aber „unser Rechnungshof sagt, das reicht nicht, weil eine schriftliche Bestätigung Dritter bei wertvollen Gegenständen die Inventur durch eigene Beauftragte nicht ersetzt. Die Dritten sind immer interessensgeleitet“, fügte er hinzu.
Derzeit liegen in Frankfurt am Main 1.036 Tonnen Gold, machte die Bundesbank am Donnerstag öffentlich. Bei der Fed lagern nach Angaben der Bundesbank 1.536 Tonnen, bei der Bank of England 450 Tonnen und bei der Banque de France 374 Tonnen – zwei Drittel der deutschen Goldbestände. „Die Bundesbank will 50 Tonnen Gold jährlich nach Deutschland zurückholen“, bemerkte Peter Gauweiler. „Wenn 2.360 Tonnen im Ausland lagern“, so Peter Gauweiler, „dann sind 50 Tonnen jährlich aber nicht viel.“ So gesehen würde die Bundesbank mehr als 47 Jahre brauchen, um die Goldbestände nach Deutschland zu holen. Damit bestätigten sowohl die Bundesbank als auch Peter Gauweiler den Bericht der Deutschen Wirtschafts Nachrichten über die geplante Rückholaktion der Goldbestände (hier).