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In Italien hat man offenbar genug von der blockierenden Haltung der Briten in der EU. In einem öffentlichen Statement forderte Monti seinen britischen Amtskollegen David Cameron dazu auf, seinem Volk endlich „die fundamentale Frage“ zu stellen: Will Großbritannien in der EU bleiben oder nicht? In einem Referendum ließe sich ganz schnell entscheiden, welchen Kurs das Vereinigte Königreich weiter fortführen wolle.
Dabei ist Monti keineswegs für einen Austritt der Briten aus der EU. Eine eindeutige Volksabstimmung wäre der beste Weg „das britische Problem anzugehen“ und einen Ausstieg aus der EU zu verhindern, sagte Monti einem Bericht der FT zufolge. In den Verhandlungen über das nächste EU-Budget von 2014-2020 blockiert Großbritannien eine Erhöhung der finanziellen Mittel. Auf dem EU-Gipfel in Brüssel letzte Woche konnte keine Einigung für den nächsten Haushalt getroffen werden (mehr hier).
David Cameron steht im britischen Parlament unter einem hohen Druck, die Beitragszahlungen von Großbritannien am EU-Budget so gering wie möglich zu halten. Dabei gehe es gar nicht mehr darum, der nächsten EU-Änderung im britischen Parlament zuzustimmen oder sie abzulehnen. Die Wähler müssten gefragt werden: „Wollt ihr in der Europäischen Union bleiben?“, sagte Monti in einer italienischen Talkshow.
Nach Informationen aus Umfragen in Großbritannien wollen 54 Prozent der Briten aus der EU austreten, jedoch weiterhin enge wirtschaftliche Beziehungen zum europäischen Markt aufrecht erhalten. Cameron selbst ist gegen einen Austritt aus der EU, will aber günstigere Bedingungen für sein Land verhandeln.
Mario Monti ist sich sicher, dass die Briten im Falle eines Referendums für den Verbleib in der EU stimmen würden und hält die Drohgebärden der britischen EU-Gegner für einen Bluff: „Bei so einer wichtigen Frage werden die Vertreter des Banken-, Finanz- und Industriesektors mit ‚ja‘ stimmen“, sagte Monti.
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