Trotz der schwachen Wirtschaftsentwicklung sind Innovationen für deutsche Unternehmen weiterhin wichtig geblieben. Der durch neue Produkte erzielte Anteil der Einnahmen erreichte im Jahr 2011 mit 14,2 Prozent: Die Unternehmen verdienten also in etwa gleich viel wie im Vorjahr (mehr hier). Große Unternehmen sind besonders innovationsfreudig. Insgesamt sank jedoch der Anteil der Unternehmen, die Innovationen investieren auf unter 40 Prozent.
Das belegte die kürzlich veröffentlichte „Innovationserhebung für Deutschland 2012", die im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) von dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellt wurde. Obwohl die Anzahl der Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, ist das Volumen der Ausgaben für Innovationen so hoch wie nie zuvor. Insgesamt wurden 2011 rund 132 Milliarden Euro in neue Technologien investiert. Damit liegt der Wert knapp zwei Milliarden Euro höher als Prognosen für das Jahr angesetzt hatten.
Den größten Ausgabenzuwachs gab es bei der Großindustrie. Und das, obwohl die Aufträge in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres deutlich eingebrochen sind (mehr hier). Insbesondere beim Fahrzeugbau und in der Elektroindustrie wurde investiert. Viele dieser Projekte sind jedoch Prestige- oder Ideologie-Aktionen, die die Produktivität mitnichten steigern, den Unternehmen daher keine zusätzlichen Gewinne bescheren und folglich als Geldverschwendung angesehen werden können.
Auch im Bereich Maschinenbau, bei Chemie- und Pharmaunternehmen und im Energiesektor wurde ausgiebig geforscht. Weniger Innovationen gab es hingegen in den Branchen Bergbau, Energieversorgung, Wasserversorgung, Müll-Entsorgung sowie im Transportgewerbe.
Fast die Hälfte aller Ausgaben wurde in der Kategorie Forschung und Entwicklung (FuE) verbucht. Für die Jahre 2012 und 2013 rechnet das ZEW für einen erneuten Anstieg der Zahlen. Die direkten Erträge aus den Innovationen konnten nicht gesteigert werden, sondern blieben im Vergleich zum Vorjahr konstant bei einem Wert in Höhe von 728 Milliarden Euro. Dies entspricht 14,2 Prozent des BIP.
An der Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung und dem Institut für Angewandte Sozialwissenschaften erstellt wurde, beteiligten sich 12.300 Unternehmen der Industrie und des Dienstleistungssektors.