Finanzen

Krise verschärft: EZB will Leitzins senken

Lesezeit: 1 min
23.04.2013 12:50
Die Zinsen für neues Geld könnten schon nächste Woche herabgesetzt werden. Die EZB will den Leitzins infolge der schwachen konjunkturellen Entwicklung senken. Insbesondere die Wirtschaftsflaute in Deutschland spricht dafür.
Krise verschärft: EZB will Leitzins senken

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die schwachen Konjunkturdaten in der Euro-Zone, ganz besonders auch die überraschenden Entwicklungen in Deutschland (mehr hier), erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Mario Draghi auf dem Treffen des EZB-Rates in Bratislava schon nächste Woche den Leitzins für die europäischen Banken senken wird. Bislang liegt der Zinssatz bei 0,75 Prozent.

Einem Bericht der FT zufolge sei die EZB „zum Handeln bereit" („ready to act").  Spätestens im Juni könnten neue Maßnahmen verkündet werden, wenn die EZB ihre eigenen Wirtschaftsprognosen veröffentlichen wird. Denn die Wirtschaftsdaten für Deutschland seien „entmutigend“. Chris Williamson, Chef des Finanzdienstleisters Markit, sprach von einer „beunruhigenden Schwäche“ zu Beginn des zweiten Quartals. Es gebe Anzeichen, dass sich der „Abschwung in den kommenden Monaten noch intensivieren“ werde.

Die geplante Zinssenkung führt dazu, dass sich Banken wieder ausreichend mit Liquidität versorgen können. Idealerweise trifft das dann auch auf die Unternehmen zu, die sich zu günstigeren Konditionen Kredite von den Banken besorgen können, um Investitionen zu tätigen und Mitarbeiter einzustellen. In dem schwachen ökonomischen Umfeld kann das aber auch zur Überschuldung der Unternehmen und Privathaushalte führen (mehr zur Kreditblase in China – hier).

Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass neues Geld für die Banken auch für Risikogeschäfte genutzt wird. Eine vermeintlich sichere Geldanlage ist der Immobilienmarkt. Erhöhter Kapitalzufluss kann das Wachstum der Immobilienblase in Deutschland, Österreich und der Schweiz beschleunigen (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...