Deutschland

Deutsche Rentner: Zu 70 Prozent abhängig vom Staat

Lesezeit: 1 min
02.05.2013 01:05
Betriebliche und private Vorsorge machen nur einen geringen Teil des Einkommens der deutschen Rentner aus. Der Großteil des Geldes kommt vom Staat. Diesem gelingt es aber schon jetzt nicht mehr, das reale Renten-Niveau zu halten.
Deutsche Rentner: Zu 70 Prozent abhängig vom Staat

Mehr zum Thema:  
Rente >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Rente  

Die Deutschen beziehen 70 Prozent ihres Pensions-Einkommens vom Staat. Damit liegt das Schicksal der Rentner in der Hand einer Institution, die immer schlechter wirtschaftet.

Die private Altersvorsorge wird angesichts des demographischen Wandels immer wichtiger. Doch die Inflation und die Zunahme der Geringverdiener in Deutschland werden zunehmend zu einer Bedrohung des deutschen Rentensystems. Schon jetzt sind die deutschen Rentner zu fast 70 Prozent abhängig vom deutschen Staat, zitiert der Kurier.at aus einer Studie der Allianz. Nur 9 Prozent der Einkommen ergeben sich aus Betriebspensionen, 12 Prozent aus privater Vorsorge und 9 Prozent aus Erwerbsarbeit.

Diese Abhängigkeit der Rentner vom Staat ist höchst gefährlich. Denn trotz der Erhöhung des Renteneintrittsalters steigen die staatlichen Renten immer weniger. Die Inflation kann schon jetzt nicht mehr ausgeglichen werden (hier). Sobald die Rezession aus dem Süden Europas auch auf Deutschland übergreift, wird sich Entwicklung noch verschärfen. Wenn es dann überhaupt noch eine Rente geben soll, dann muss diese real weiter gesenkt werden.

Für die Allianz-Studie wurden zwei-Personen-Haushalte mit über 65-Jährigen aus 16 OECD-Ländern verglichen. In Italien und Frankreich kommen dabei 72 Prozent beziehungsweise 73 Prozent des Pensions-Einkommens vom Staat, in Österreich sogar 82 Prozent.

„Wer mehr Pension haben möchte, hat zwei Möglichkeiten: Sparen oder länger arbeiten“, sagt Thomas Url vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung. Doch bei der aktuellen Einkommenslage fällt es vielen Deutschen schwer, etwas zurückzulegen. Zudem ist das Sparen auf dem Bankkonto höchstgefährlich, denn es droht der Haircut. Dies mussten die Rentner in Zypern bitter erfahren (mehr hier).

Das durchschnittliche tatsächliche Renteneintrittsalter deutscher Frauen liegt bei 60,5 Jahren. Deutsche Männer gehen im Schnitt mit 61,8 Jahren in den Ruhestand. Um ihren Lebensstandard zu halten, müssen die Deutschen in Zukunft länger arbeiten. Dazu werden zusätzliche Arbeitsplätze benötigt. Doch die Grünen wollen das Schaffen von Arbeit eher schwerer machen, falls sie die Bundestagswahl gewinnen (mehr hier).

Mit dem Staat könnten die Rentner auf den falschen Schutzherrn gesetzt haben.


Mehr zum Thema:  
Rente >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen KfW: Deutlich weniger Förder-Kredite, aber mehr Gewinn zum Jahresauftakt
08.05.2024

Nach mehreren Krisenjahren hat sich das Kreditgeschäft der staatlichen Förderbank wieder normalisiert. Gleichwohl verdient die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW mit Gewinnrückgang - Konzernchef Zipse bleibt extrem optimistisch
08.05.2024

Der Autobauer BMW musste im ersten Quartal trotz des florierenden Luxussegments Gewinneinbußen verbuchen. Konzernchef Oliver Zipse bleibt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...

DWN
Technologie
Technologie Abzocke an der Ladesäule? E-Auto laden unterwegs teurer als Benzin E10
08.05.2024

Die Begeisterung für Stromer hat in Deutschland schon arg gelitten. Die Ampel gewährt keine Zuschüsse mehr bei der Anschaffung - und nun...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Siemens Energy beendet Misere und startet Sanierungsplan für Windkraftsparte Gamesa
08.05.2024

Beim kriselnden Energietechnikkonzern Siemens Energy scheint sich der Wind zu drehen. Nach einem guten zweiten Quartal mit schwarzen Zahlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Anlagevermögen in Deutschland 2023 um 10 Prozent gewachsen
08.05.2024

Deutsche Kapitalanleger sind trotz schwacher Weltkonjunktur reicher geworden. Eine erfreuliche Nachricht für die Vermögensverwalter, die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
08.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...