Korruption ist in Europa noch immer sehr weit verbreitet. Doch nicht nur in Ländern wie Griechenland und der Ukraine. Auch in Deutschland wird weiterhin Korruption betrieben. Aber auch das Fälschen von Bilanzen und Wachstums-Zahlen ist normal. Mehr als 30 Prozent der deutschen Manager bestätigen dies.
Steigende Verkaufszahlen, größere Umsatz – stetiges Wachstum ist mittlerweile zum Aushängeschild eines gesunden Unternehmens geworden. Die Nachricht, ein Unternehmen habe seine Umsätze halten können, ist bereits eine schlechte Nachricht. Jedes Jahr muss noch ein bisschen mehr hinzukommen. Diesen Druck spüren die Manager in Europa, wie eine Studie von Ernst & Young ziegt.
Demnach gaben beispielsweise 55 Prozent der deutschen Manager an, unter steigendem Druck zu stehen, mit guten Quartalszahlen den hohen Ansprüchen der Investoren und Anteilseigner gerecht zu werden. Jeder dritte Manager in Deutschland gibt zu, „dass Unternehmen Geschäftszahlen oftmals besser aussehen lassen, als sie tatsächlich sind“, so die Studie. In Kroatien (58%), Spanien (61%) und Slowenien (65%) sind es sogar noch mehr. Und so seien Schmiergeldzahlungen in der eigenen Branche sogar üblich.
„Nach unserer Erfahrung ist das Problem der Korruption auch in deutschen Unternehmen noch lange nicht vom Tisch“, so Stefan Heißner von Ernst & Young. Jeder dritte deutsche Manager (30%) sieht Korruption in Deutschland an der Tagesordnung. Und das, obwohl die Mehrheit der Manager vorgibt, gegen Korruption im eigenen Unternehmen vorgegangen zu sein.
Das schwierige wirtschaftliche Umfeld ist eine der Hauptursachen dieser Entwicklung, so Heißer:
Die Manager international agierender Konzerne stehen in solchen Ländern vor erheblichen Herausforderungen: Wenn sie sich an die geltenden Regeln und Gesetze halten, entgeht ihnen Geschäft – mit der Folge, dass sie womöglich ihre Umsatzziele verfehlen.